Black Jack Tisch von oben mit Hand des Dealers, der Karten ausgibt

Blackjack Tipps von einem Casino Dealer

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Veröffentlicht am
20. Mär 2022
von Juergen

Kaum ein Casino Spiel ist so beliebt wie Black Jack. Dabei kann 17+4 (wie Black Jack auch genannt wird) auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 18. Jh. findet “Vingt-et-un” (übersetzt 21) erstmals Erwähnung. Dabei handelt es sich um die französische Frühform von Black Jack, die am Hof von Ludwig XV gerne gespielt wurde.

Je nach Variante hat Black Jack einen Hausvorteil zwischen 0,2 % – 0,5 %. Vorausgesetzt man wendet die perfekte Strategie an und trifft die mathematisch besten Entscheidungen. Jürgen Blum hat 14 Jahre lang als Black Jack Dealer gearbeitet und gibt in diesem Artikel hilfreiche Tipps für das Black Jack Spiel.

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Richtig splitten

Gesplittete Black Jack Hand eines Spielers

Das Wichtigste gleich vorweg: Niemals zwei Zehnen splitten. Obwohl diese Grundregel allgemein bekannt ist, weiß ich aus Praxiserfahrung, dass sie nur zu gerne missachtet wird. Daher kann man das gar nicht genug betonen. Und nein, auch nicht wenn die Bank eine 5 oder 6 offen vor sich liegen hat und erst recht nicht, wenn die Bank ein Ass hält. Zwei Zehnen sind bereits eine Gewinnerhand. Ein Split bedeutet bei zwei Zehnern immer eine Verschlechterung der Gewinnchancen.

Ein fast sicherer Split jedoch sind zwei Asse. Wobei es auch hier Ausnahmefälle gibt, beispielsweise wenn die Bank selbst ein Ass hält. Hier gilt es zu bedenken, dass in den meisten Black Jack Varianten nur jeweils eine weitere Karte pro Box ausgeteilt wird, wenn man Asse splittet. Wenn man eine Zehn zieht und somit auf die Kartenwertigkeit von 21 kommt, wird das nicht als Black Jack gewertet. Man verliert also gegen einen Black Jack der Bank und bekommt auch keine erhöhte Auszahlung, die normalerweise bei einem Black Jack bezahlt wird.

Als kleiner Orientierungspunkt sollte man immer auf die Karte der Bank achten und dann entscheiden. Hält die Bank bereits eine hohe Karte, ist ein Split nur in den seltensten Fällen von Vorteil. Zwei Neunen können unter Umständen gesplittet werden. Die Kartenwertigkeit von 18 ist aber bereits eine gute Hand, mit der man oft gewinnen wird.

Vorsicht ist auch geboten bei zwei Fünfen oder zwei Sechsen. Viele Spieler splitten hier gerne, obwohl es mathematisch gesehen eine schlechte Entscheidung ist. Generell wird der Split überbewertet und sollte nur in den seltensten Fällen angewendet werden. In den meisten Fällen bedeutet der Split einen Vorteil für die Bank.

Die letzte Box

Last Box auf einem Black Jack Tisch rot markiert

Dieser Tipp richtet sich vor allem an Spieler, die gerne im echten Casino spielen. Online kann man dieses “Problem” gerne ignorieren. In meiner langjährigen Tätigkeit als Croupier konnte ich unzählige Diskussionen über die letzte Box mit anhören. Da nach der letzten Box die Bank an der Reihe ist, sieht man direkt, ob die vorangegangene Entscheidung für die restlichen Spieler positive oder negative Auswirkungen hatte.

Da es immer vom Zufall abhängt, welche Karte als nächstes gezogen wird, hat auch die letzte Box keinen Einfluss auf die Gewinnwahrscheinlichkeiten. Dennoch sehen es erfahrene Spieler nicht gerne, wenn die letzte Box von jemandem bespielt wird, der nicht nach der mathematisch besten Strategie spielt. Gerne gibt man dann den “schlechten Entscheidungen” dieses Spielers die Schuld am eigenen Verlust.

Um einen möglichst angenehmen Spieleabend zu verbringen, sollte man also als Anfänger lieber eine andere Box auswählen. Für Spieler, die nach der besten Strategie spielen, kann aber das Bespielen der letzten Box durchaus auch Vorteile haben.

Ich habe es schon oft miterlebt, dass bei einer Gewinnsträhne der Spieler mit der letzten Box von anderen Spielern ein Trinkgeld bekommen hat (weil er so “gut” gespielt hat) oder zu Getränken eingeladen wurde. Obwohl den meisten Spielern bewusst ist, dass man die Mathematik nicht austricksen kann, hat sich an dem Mythos der letzten Box nichts verändert und diese Diskussionen gab es bereits vor 10 Jahren, genauso wie heute noch.

Verdoppeln

Spieler verdoppelt Einsatz beim Blackjack

Um die bestmöglichen Gewinnchancen zu erhalten, muss man alle Möglichkeiten, die das Black Jack Spiel bietet, optimal ausschöpfen. Dazu gehört auch das Verdoppeln zum richtigen Zeitpunkt. Beim Verdoppeln erhält man nur eine einzige Karte, weshalb man hier genau abwägen muss, wann es sich lohnt, den Einsatz zu verdoppeln und wann nicht.

Wenn die eigene Kartenwertigkeit 9 beträgt, lohnt sich eine Verdoppelung immer dann, wenn die Bank eine Karte zwischen 2-6 offen vor sich liegen hat. Hält man eine 10 und die Bank eine Karte zwischen 2-9, sollte man ebenfalls verdoppeln. Dasselbe gilt wenn man eine 11 hält, mit dem Unterschied dass man hier auch verdoppeln kann, wenn die Bank eine 10 hält.

Das waren im Grunde genommen bereits alle Varianten, bei denen sich eine Verdoppelung lohnt.

Etwas anders ist die Konstellation, wenn man ein Ass mit einer kleineren Beikarte hält. Bei A2 und A3 lohnt sich eine Verdoppelung gegen eine 5 oder 6 der Bank. Bei A4 und A5 kann man verdoppeln, wenn die Bank eine Karte zwischen 4-6 hält und bei A6 sogar, wenn die Bank eine Karte zwischen 3-6 hält. Dasselbe gilt, wenn man A7 hält. Wobei hier die Entscheidung Verdoppeln oder normaler Hit reine Geschmackssache ist, da keine der beiden Entscheidungen die Gewinnwahrscheinlichkeiten beeinflusst.

Viele Spieler verdoppeln prinzipiell immer ihre Hand, solange sie selbst nicht überkaufen können und die Bank eine Karte zwischen 4-6 hält. Mathematisch gesehen ist das aber eine schlechte Entscheidung. Genauso sollte man nie A8 oder A9 verdoppeln. Egal was die Bank hält. Beides sind bereits Gewinnerkarten und mit einer Verdoppelung macht man sich zu oft die Hand kaputt, als dass sich langfristig eine Verdoppelung lohnen würde.

Karte oder Stand?

Spieler zeigt beim Blackjack auf seinen Stapel mit zwei Karten

Das Hauptspiel besteht aus nur einer Entscheidung: Stand oder Hit.

Solange die Bank eine 4, 5 oder 6 hält, ist die Entscheidung sehr einfach. Wenn man in dieser Konstellation nicht selbst überkaufen kann, zieht man eine Karte. Sobald die Möglichkeit besteht mit einem Hit selbst zu überkaufen, wählt man Stand und lässt die Bank ziehen. Auch wenn man die Kartenwertigkeit 12 hält, ist der Stand hier die beste mathematische Entscheidung. Bei allen anderen Konstellationen zieht man mit 12 noch eine Karte, auch wenn die Bank eine 2 oder 3 hält.

Solange die Bank eine 7 oder höher hält, sollte man immer eine Karte ziehen bis man selbst mindestens eine 17 hält. Ein Ausnahme bildet hier Soft 17. Hier sollte man eine weitere Karte ziehen, wenn die Bank eine 7 oder höher hält, da man in diesem Fall nicht verkaufen kann.

Viele Anfänger ahmen das Verhalten des Dealers nach. Sie ziehen also so lange eine Karte bis sie 17 erreicht haben, unabhängig davon was die Bank für eine Karte hält. Diese Strategie ist zum Scheitern verurteilt. Die ungleichen Verhältnisse zwischen Bank und Spieler entstehen dadurch, dass man immer nur eine Karte der Bank sieht. Die zweite Karte ist also unbekannt und kann daher nicht in eine seriöse Rechnung miteinbezogen werden. Die folgenden Tabellen zeigen die unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten zwischen Bank und Spieler und verdeutlichen, warum man als Spieler nicht die Strategie der Bank übernehmen sollte.

So hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man überkauft bei einem Hit

Kartenwert

Wahrscheinlichkeit

12

31 %

13

39 %

14

56 %

15

58 %

16

62 %

17

69 %

18

77 %

19

85 %

20

92 %

So hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Bank verkauft bei einem Hit

Kartenwert

Wahrscheinlichkeit

Ass

17 %

2

35 %

3

37 %

4

40 %

5

42 %

6

42 %

7

26 %

8

24 %

9

23 %

10

23 %

Versicherungen

Sobald die Bank ein Ass zeigt, erhält der Spieler die Möglichkeit, für einen weiteren Einsatz seine Hand abzusichern und bekommt im Falle eines Black Jacks der Bank sein Geld zurück. Die Black Jack Versicherung ist eine weitere Form, um den Bankvorteil des Casinos auszuweiten. Eine Versicherung ist mathematisch gesehen immer eine schlechte Entscheidung für den Spieler.

Die einzige Ausnahme bilden hier Black Jack Varianten, die mit nur einem oder zwei Deck(s) gespielt werden. In diesem Fall gibt es seltene Konstellationen, bei denen sich eine Versicherung lohnen kann. Single oder Double Black Jack Varianten werden aber so gut wie in keinem Casino mehr angeboten. Meist wird mit sechs Kartendecks gespielt. Daher kann man die Frage, wann sich eine Versicherung lohnt, ganz einfach beantworten: Nie.

Sidebets

Darstellung der Sidebets beim Black Jack

Sogenannte Sidebets findet man vor allem in Online Casinos wieder. Dort kann man die unterschiedlichsten Sidebets abschließen und darauf wetten, dass man ein Pärchen auf die Hand bekommt oder die eigenen Karten mit der offenen Karte der Bank übereinstimmt.

In allen Fällen haben sie eines gemeinsam. Die Sidebets wurden von den Casinos aus einem guten Grund eingeführt. Der mathematische Vorteil liegt dabei immer bei der Bank und zwar in einem weitaus höheren Ausmaß als im Base Game. Mit der Sidebet verliert der Spieler also noch schneller sein Geld und die Varianz ist auch höher. Das heißt, kurzfristig kann man mit den Sidebets auch größere Gewinne erzielen, da hier Multiplikatoren von bis zu x100 eintreffen können. Langfristig wird man aber noch schneller sein Geld verlieren.

Was der geringe Bankvorteil wirklich bedeutet

Blackjack Tisch mit Prozentzeichen

Black Jack ist eindeutig das Spiel mit dem geringsten Bankvorteil, wenn man mit der optimalen Strategie spielt. Dennoch überschätzten viele Spieler ihre eigenen Gewinnchancen. Langfristig bedeutet nämlich auch ein noch so geringer Hausvorteil den Totalverlust. Es dauert nur etwas länger bis das Geld beim Casino landet.

Das ganze kann man an einem Beispiel mit einer Münze verdeutlichen: Immer wenn die Münze Kopf anzeigt, erhält der Spieler 1 €. Zeigt die Münze Zahl an, muss der Spieler 1,02 € bezahlen. Jetzt kann es natürlich vorkommen, dass der Spieler zehnmal hintereinander richtig liegt und somit 10 € gewonnen hat. Das nennt man Varianz und sind in jedem Glücksspiel völlig natürliche Schwankungen. Umso öfter jedoch der Münzwurf stattfindet, desto näher kommt die Statistik an die mathematischen Wahrscheinlichkeiten heran.

Bei 100.000 Münzwürfen wird die Aufteilung zwischen Kopf und Zahl bei ziemlich genau 50/50 liegen. In dem genannten Beispiel würde das für den Spieler einen Verlust von 1000 € bedeuten, da er 50.000 mal 2 Cent mehr verloren hat, als er in den 50.000 anderen Würfen gewonnen hat. So gering der Hausvorteil kurzfristig sein mag, langfristig setzt er sich immer durch und saugt mit der Zeit das gesamte Geld ab. Der Spieler kann zwar Geld nachlegen, wird aber immer wieder auf dieselben mathematisch unüberwindbaren Hürden stoßen.

Die falsche Einschätzung der eigenen Gewinnwahrscheinlichkeiten sorgt auch immer wieder bei Spielern für das Gefühl, “dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann”. Dabei brauchen Casinos niemals auf Betrug zurückgreifen, da sie bereits das perfekte mathematische System hinter sich haben. Das einzige für das ein Casino sorgen muss, ist die Bespielung der Tische. Sobald das Spiel läuft, arbeitet die Mathematik für das Casino. Die Höhe des Bankvorteils sagt also nur aus, wie lange es dauert bis das Geld beim Casino landet. Langfristig gesehen wird es jedoch immer bei der Bank landen.

Fazit

Mit der perfekten Strategie kann man den Hausvorteil auf beinahe 50/50 senken. Die Betonung liegt hier auf “beinahe”, da die Bank immer einen Vorteil haben wird, egal wie man sich entscheidet.

Dennoch hat man bei keinem anderen Spiel so hohe Gewinnchancen wie bei Black Jack. Da Glücksspiel ohnehin nur der Unterhaltung dienen soll, ist Black Jack mit Sicherheit eine gute Entscheidung. Der Spielspaß hält länger und es ist ein tolles Gemeinschaftsspiel, was erst so richtig Spaß macht, wenn mehrere Leute am Tisch sitzen.

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