Autor
Überarbeitet am
26. Jun 2024
von David
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hatte wohl schon vorausgeahnt, dass es so kommen würde. Vor einiger Zeit gab sie eine Pressemitteilung heraus, in der sie Spieler vor illegalen Sportwetten warnte. Jetzt zeigen erste Erhebungen, ja, die Deutschen zocken tatsächlich zur Fußball-EM 2024 vermehrt. Leider zeigen weitere Erhebungen, dass viele Spieler immer noch bei illegalen Anbietern auf dem Schwarzmarkt zocken. Das führt nicht nur zu pragmatischen Problemen, wie entgangenen Steuereinnahmen für den Staat, sondern ist auch für die Spieler aufgrund mangelhafter Spielerschutzmaßnahmen extrem gefährlich.
Die Wettbranche freut sich derzeit hingegen über Millionengewinne. So soll dieses Jahr bei Kicktipp, der meistgenutzten Tippspiel-App, ein neuer Rekord an Tippern erreicht worden sein. Der bisherige Rekord lag 2018 mit 5 Mio. Tippern, die Wetten abgaben. Dieses Jahr tätigten jedoch schon 6 Mio. Spieler ihre Wetteinsätze. Dazu kommen noch viele weitere legale und illegale Anbieter, die sich derzeit über die hohe Wettbereitschaft der Deutschen freuen. Dennoch ist beim Wetten große Vorsicht geboten. Spieler sollten zu ihrer eigenen Sicherheit bei ihrem Anbieter ruhig zweimal hinschauen, ob dieser auch auf der Whitelist der GGL gelistet wird.
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Spieler sind oft männlich und mittleren Alters
Auswertungen zeigen leider oft, dass Spielsucht im Wettbereich ein eher “männliches Problem” ist. Denn ein Großteil der Zocker mit pathologischem Spielverhalten sind männlichen Geschlechts und mittleren Alters. Allein im letzten Jahr verzeichnete der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) Spieleinsätze in Höhe von 7,7 Mrd. Euro, die hauptsächlich von dieser Personengruppe getätigt wurden.
Allein für die aktuelle Fußball-EM werden Einsätze von über 1 Milliarde Euro erwartet. MDR berichtet in einem aktuellen Bericht über einen betroffenen Spieler. Sein Name wurde in der Redaktion zu Nico abgeändert, wer er wirklich ist, bleibt ein Geheimnis. Wie hoch seine Einsätze sind und wie oft er diese spielt, möchte der Spieler ebenso wenig beantworten wie die Frage nach seinem wahren Namen. Jedoch kann vermutet werden, dass er relativ viel einsetzt und das auch relativ oft.
„Mit Glück hat das nichts zu tun. Vielleicht bei den Leuten, die 20, 30 Tipps auf ihrem Schein haben und mit fünf Euro spielen“ erklärt er zu seinem Spielverhalten bei Sportwetten. Selbst konnte er dabei bisher nicht groß absahnen, kenne aber aus seinem Umfeld Fälle, bei denen das funktioniere: „Aber in der Familie funktioniert das auf jeden Fall. Meine Freundin ist 100.000 Euro im Plus“, führt er weiter aus.[1]
Damit gehört der Nico genannte Spieler zu über 6,2 % der männlichen Bevölkerung, die laut dem Glücksspielatlas 2023 Wetten getätigt haben. Das zeigt, dass Millionen Männer in Deutschland immer wieder bei Wettanbietern zocken. Besonders gefährdet sind demnach Männer im Alter zwischen 21 und 35 Jahren und mit Migrationshintergrund. Bei den Frauen spielen hingegen nur 1,3 % der Bevölkerung bei Wettanbietern.
Auch ein weiterer Spieler, der von der Redaktion Maurice genannt wird und dessen Namen ebenfalls abgeändert wurde, wird in dem MDR-Bericht zu seiner Situation befragt. Er stammt ursprünglich aus Kamerun und ist 30 Jahre alt. Damit fällt er laut Glücksspielatlas genau unter die gefährdetste Gruppe für pathologisches Spielen. Er verrät seine Einsätze und erklärt, er spiele nur hin und wieder kleine Beträge. Allerdings ist auch Maurice überzeugt, dass Sportwetten weniger mit Glück, sondern eher mit eigenem Fachwissen zu tun haben.
“Wenn jetzt zum Beispiel Frankreich gegen Albanien spielt, dann weiß ich, dass Frankreich das Spiel gewinnen muss”, erklärt er dazu.
Experten zweifeln das “Fachwissen” der Spieler an
Aussagen wie die von Nico und Maurice hören Experten für Glücksspielsucht tatsächlich sehr häufig.
„Das Problematische an Sportwetten ist das Fachwissen, das die Spieler glauben zu haben“, erklärt Steffen Goller von der Thüringer Fachstelle für Glücksspielsucht in Erfurt. „Das führt zu einem Fehlschluss. Die Menschen sind überzeugt, dass ihr Team gewinnt. Und wenn das nicht der Fall ist, finden sich viele Gründe, woran es lag, aber eben nicht der eigene Irrtum.“
Ein weiteres Problem bei Sportwetten sind nach Einschätzung von Suchtexperten die hohen Einsätze. Es kommt selten vor, dass weniger als 20 Euro pro Runde gesetzt werden. Damit liegen die Einsätze deutlich über den durchschnittlichen Einsätzen anderer Glücksspiele. Steffen Goller erklärt dazu:
Normalerweise dauert eine Spielsuchtkarriere auch mal zehn Jahre, bis alles Geld verspielt ist und das typische Lügengebäude zusammenbricht. Aber bei Sportwetten geht das deutlich schneller.“
Sportwetten gehören laut Statistik zu den Glücksspielen mit dem höchsten Suchtpotenzial. Betroffene sollten daher nicht zögern und professionelle Hilfe bei einer ausgewiesenen Beratungsstelle in Anspruch nehmen. Zudem sollten sich alle Spieler vergewissern, dass der von ihnen gewählte Anbieter auch wirklich eine deutsche Lizenz von der GGL erhalten hat.