Autor
Überarbeitet am
06. Jun 2024
von David
Wer sich mit dem Thema Glücksspiel beschäftigt, stößt zwangsläufig auf den Begriff Martingale Strategie. Hierbei handelt es sich um eine häufig sehr offensiv beworbene, scheinbar risikolose Glücksspielstrategie. Dem Grundprinzip nach basiert das Martingale System auf der Verdopplung des Einsatzes nach einer Niederlage in einem Spiel mit 50/50-Gewinnchance. Aber ist das System tatsächlich so sicher, wie manche Webseiten dies behaupten? Wir von GambleBase haben bei einem Mathematiker nachgefragt.
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Das ist der geschichtliche Hintergrund der Martingale Strategie
Erstmals erwähnt und vermutlich auch erstmals zum Einsatz kam die Martingale Strategie im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Die Methode ist somit nicht älter als 300 Jahre. Ursprünglich wurde sie vor allem bei einfachen Spielen mit einer 50/50-Gewinnchance eingesetzt – etwa beim Münzwurf oder beim Pharo. Im Laufe der Zeit setzte sie sich insbesondere beim Roulette durch. Namenspate war übrigens die Stadt Martigues am Rande der Camargue.
Kurz & knapp: Definition der Martingale Strategie
Die Martingale Strategie ist eine vergleichsweise simple Glücksspielstrategie, für deren Anwendung man keine speziellen Vorkenntnisse benötigt. Sie basiert auf einem negativen Progressionsprinzip: Der Spieler setzt nach einem Verlust stets das Doppelte des vorherigen Einsatzes auf das gleiche Ereignis (beim Roulette beispielsweise auf Rot oder Schwarz). Theoretisch wird er früher oder später einen Gewinn erzielen, der exakt der Höhe des ursprünglichen Einsatzes entspricht.
So funktioniert das Martingalespiel beim Roulette
Zur Erklärung: Beim Roulette hat der Spieler die Möglichkeit, auf 37 Zahlen zu setzen. Davon sind 18 Zahlen rot, 18 Zahlen sind schwarz und eine Zahl, die 0, ist grün. Grundsätzlich kann sowohl auf eine einzelne Zahl wie auch auf einzelne Gruppen von Zahlen gesetzt werden. Da das Martingalespiel zumeist bei Spielen mit einer 50/50-Gewinnchance zum Einsatz kommt, sind beim Roulette vor allem die Zahlengruppen Rot und Schwarz von Bedeutung, da diese nahezu eine 50/50-Verteilung aufweisen. Setzt ein Spieler auf Rot und fällt die Kugel anschließend tatsächlich auf Rot, so erhält der Spieler das Doppelte seines Einsatzes als Gewinn.
Drei Beispiele für die Martingale Strategie beim Roulette
- In der ersten Runde setzt der Spieler 3 EUR auf Rot. Die Kugel fällt tatsächlich auf eine rote Zahl. Folglich erhält der Spieler 6 EUR. Sein Gewinn beträgt also 3 EUR
- Der Spieler setzt in der ersten Runde 2 EUR auf Rot, aber die Kugel fällt auf Schwarz. Er verliert also seine 2 EUR und setzt - gemäß der Martingale Strategie - in der nächsten Runde 4 EUR auf Rot. Nun fällt die Kugel tatsächlich auf Rot. Der Spieler erhält 8 EUR. Sein Gewinn beträgt demzufolge 8 EUR - 6 EUR = 2 EUR.
- Der Spieler beginnt mit 2 EUR und setzt nach jeder verlorenen Runde jeweils den doppelten Betrag erneut auf Rot. Er verliert viermal hintereinander, bevor beim fünften Mal tatsächlich Rot erscheint. Sein Gewinn beträgt nun wie in der vorherigen Beispielrechnung 2 EUR, denn 64 EUR - 62 EUR = 2 EUR.
Sicherer Gewinn? Leider nein…
Tatsächlich ist es leider so, dass Martingale keinen Gewinn garantiert. Daran ist unter anderem die grüne 0 beim Roulette Schuld. Diese verhindert, dass die Gewinnchance des Spielers tatsächlich bei 50% liegt – was wiederum die Voraussetzung dafür wäre, dass der Spieler dauerhaft einen Gewinn in Höhe des ursprünglichen Einsatzes einstreicht.
Daran krankt die Martingale Strategie in der Praxis
Neben der grünen 0 gibt es noch weitere Gründe, die gegen die Verwendung der Martingale Strategie sprechen. So verfügen die meisten Spieler nicht über eine unbegrenzte Kapitalmenge. Diese wäre aber notwendig, um eine lang anhaltende Pechsträhne mit wiederholten Niederlagen am Ende durch einen großen Gewinn auszugleichen. Außerdem gibt es in den meisten Casinos Tischlimits. Somit kann es vorkommen, dass der Spieler nach einer Niederlagenserie den notwendigen Betrag überhaupt nicht setzen darf, da dieser oberhalb des Tischlimits liegt.
Vorsicht vor Anbietern, die mit einer Gewinngarantie locken!
Aus dem oben Geschilderten ergibt sich, dass die Martingale Strategie zwar funktionieren kann, aber nicht funktionieren muss. Anbieter, die das Gegenteil behaupten und einen sicheren Gewinn versprechen, lügen. Gerade Anfänger sollten darauf nicht hereinfallen. Die Gefahr eines hohen Kapitalverlustes ist bei der Martingale Strategie aufgrund des progressiv wachsenden Einsatzes äußerst real.
Funktioniert die Martingale Strategie bei Sportwetten?
Für Sportwetten gilt das Gleiche wie für andere 50/50-Spiele, in denen Martingale angewendet wird: Die Methode kann, aber muss nicht funktionieren. Gerade beim Sport gibt es zahlreiche unvorhersehbare Faktoren wie etwaige Verletzungen, das Wetter oder die Teamchemie, die einen sicheren Gewinn verhindern. Empfehlenswert ist die Methode nur, wenn man über die finanziellen Mittel verfügt, um eine längere Niederlagenserie zu überbrücken. Und: Die Höhe des Gesamtgewinns ist selbst bei einer scheinbar hohen Gewinnsumme gering, da zunächst die Kaptalaufwendungen aus den vorherigen Runden egalisiert werden müssen (siehe Beispielrechnung oben).
Ist die Martingale Strategie verboten?
Nein, die Martingale Strategie ist in Deutschland nicht verboten. Ein Verbot wäre nicht durchsetzbar, da es beim Roulette jedem Spieler grundsätzlich freisteht, auf welche Farbe oder Zahl er setzt. Auch beim Onlinespiel ist das Martingale System nicht verboten.
Martingale Strategie und Trading – ein vielsprechendes Paar?
Da beim Trading und mithin bei einer Investition an der Börse mehr als nur zwei Szenarien eintreffen können, ist die Martingale Strategie nur für Händler empfehlenswert, die darüber hinaus weitere Tradingwerkzeuge wie die beiden Orderarten Stop Loss und Take Profit kenntnisreich einsetzen.
Fazit: Mit Vorsicht zu genießen, aber einen Versuch wert
Zum verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspielen gehört das Meiden einer bedingungslosen Martingale Strategie. Aufgrund der progressiv steigenden Einsatzhöhe ist der potenzielle Verlust enorm.