Autor
Veröffentlicht am
23. Okt 2022
von David
In Österreich hält die Casinos Austria-Tochter Win2day die einzige Konzession für Online-Glücksspiele. Das bedeutet, dass kein anderes Unternehmen in der Alpenrepublik Online-Glücksspiele anbieten darf, so entschieden die österreichischen Gerichte. Somit gilt für den Online-Bereich wie auch für die landbasierten Casinos ein staatliches Monopol, das auf die Kaiserzeit zurückgeht. In Österreich ging die Kontrolle über den Online-Markt 2021 nicht wie in Deutschland an ein neu gegründetes Amt über, sondern an das Finanzamt.
Seit der Vergabe des Monopols bemüht sich der britische Glücksspielkonzern Entain um eine Lizenz in Österreich und hat nun eine BDO-Studie vorgelegt, die beweist, dass eine Marktregulierung, die mehreren Unternehmen Lizenzen vergibt, besser für Spielerschutz und Steuereinnahmen ist als ein Monopol.
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Spielerschutz nur auf offiziell lizenzierten Seiten
Eines der wichtigsten Ziele der Durchsetzung des Spielerschutzes besteht darin, so viele Spieler wie möglich auf legitime Seiten zu lenken und dort aktiv zu halten. Laut der Studie von BDO trifft das allerdings nur auf 60 Prozent der Spieler zu. Andere Studie malen ein noch düsteres Bild und gehen davon aus, dass nur ein Drittel auf legalen Seiten spielt.
Diesen Zahlen wird in der Studie entgegengesetzt, dass Länder mit Lizenzregelungen jedoch 80 % oder mehr ihrer Spieler auf legitimen Seiten haben – mit dem entsprechenden Spielerschutz und Kontrollen durch den Staat. Auch wenn die Zahlen unterschiedlich sind, ist eines klar: Länder, die auf ein Monopol beim Online-Glücksspiel setzen, haben einen geringeren Anteil der heimischen Spieler auf legalen Plattformen. So zumindest das Fazit von BDO-Partner Wolfgang Mader am Donnerstagabend bei der Vorstellung der Studie in der britischen Botschaft in Wien.
Problematische bzw. pathologische Spieler werden nicht erfasst
Was die Anzahl an Kunden mit „problematischem“ oder sogar pathologischem Spielverhalten betrifft, sind die Zahlen unklar. Mader sieht einen “Trend” zu problematischeren Spielern in Monopolländern, dabei handelt sich aber um keine statisch gesicherte Entwicklung, aber gerade Österreich sei “in einem guten Bereich”.
Im Allgemeinen ist es schwierig, problematische Spieler im Online-Bereich zu erkennen, vor allem ohne zentrales Register. Zwar können die einzelnen Seiten mithilfe von Algorithmen erkennen, wenn jemand in Gefahr ist, in die Sucht abzurutschen, allerdings wird dann nur auf einer Seite Alarm ausgelöst, andere Anbieter wissen davon nichts. Auch kann ein Spieler gleichzeitig auf mehreren unregulierten Seiten aktiv sein, welche evtl. auch nicht zu genau hinschauen.
Lizenzierung schafft Anreize und Rechtssicherheit
Die BDO-Studie warnt außerdem davor, dass eine zu hohe Besteuerung des Glücksspiels zu niedrigeren Auszahlungsquoten der Anbieter führen kann. Spieler geben ihr Geld dann lieber auf illegalen und unregulierten Seiten von Anbietern außerhalb der EU aus, die weiterhin hohe Quoten bieten. Laut der Studie würde eine Besteuerung von rund 20 % der Bruttospielerträge (Einsatz abzüglich Auszahlungen) die größten Steuereinnahmen generieren. In Österreich wird der Bruttospielertrag aktuell mit 40 % besteuert. Allerdings sollte man hier im Hinterkopf behalten, dass ein Unternehmen diese Studie in Auftrag gegeben hat und Empfehlungen hinsichtlich Steuersenkungen mit Vorsicht zu genießen sind.
Für Marc Lange, österreichischer Chef der Entain Gaming Group, die in Österreich unter der Marke Bwin aktiv ist, ist die Situation klar: Ein offenes Lizenzierungssystem wäre der beste Weg, um maximalen Spielerschutz, hohe Steuern und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Entain ist zusammen mit dem österreichischen Bwin (ehemals Betandwin) in Österreich verwurzelt und hält dort eine EU-Lizenz.
Die Gültigkeit dieser Lizenz wurde von den österreichischen Gerichten nach den örtlichen Glücksspielgesetzen nicht anerkannt. Auf EU-Ebene bezweifeln jedoch viele Juristen, ob das österreichische Recht den EU-Standards entspricht. Die österreichische Lizenz ist für Entain wichtig, um Rechtssicherheit zu erhalten und natürlich auch um ein eigenes Angebot in Österreich zu betreiben. Denn derzeit räumen österreichische Gerichte Spielern das Recht ein, den verlorenen Betrag auf Plattformen ohne österreichische Lizenz zurückzufordern. Auch Bwin ist davon betroffen.
„Wir glauben, dass wir mit der Modernisierung des österreichischen Lizenzsystems einen Beitrag zum Spielerschutz leisten können“, sagte Langer der APA. In jedem Fall sind Spieler durch ein Monopol nicht besser geschützt als durch ein Lizenzsystem. Außerdem beschäftigt Entain laut Lange nicht nur 500 Mitarbeiter in Österreich, sondern zahlt auch Steuern – in den letzten 10 Jahren 100 Millionen Euro – und ist im Sportsponsoring aktiv. Die BDO-Stuide zeigt auch, dass in Ländern, die von Monopol- zu Lizenzsystemen übergegangen sind, alte Monopole immer noch in der Lage sind, den Umsatz zu steigern – auf Kosten des Schwarzmarkts. Insgesamt profitieren alle von Systemänderungen.
Die BDO-Studie verglich 24 europäische Länder, von denen nur noch 4 (außer Österreich noch Finnland, Polen und Norwegen) Glücksspiel-Monopole haben. Das österreichische schwarz-grüne Bündnis hat eine Neugestaltung des österreichischen Glücksspiels in seine Pläne geschrieben und kündigt Anfang 2021 an, dass die Glücksspielagenda aus dem Finanzamt entfernt und in eine unabhängige Glücksspielbehörde wie in Deutschland überführt wird.
Motortion Films/shutterstock.com
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