Roulette-Rad, Spielkarten, Würfel und Pokerchips auf einer Bulgarien-Flagge stehend

Bulgarien verbietet ab sofort Glücksspiel-Werbung

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Veröffentlicht am
03. Mai 2024
von David

Es ist nicht nur hierzulande ein praktisch dauer-präsentes Thema, sondern auch in vielen anderen EU-Staaten. Ein umfassendes Glücksspiel-Werbeverbot. Branchenexperten kritisieren immer wieder, dass ein solches Verbot nur den legalen Markt schwächen und den Schwarzmarkt stärken würde. Als Beispiel führen sie dabei oft den blühenden Schwarzmarkt in Italien an.

Dem halten Politiker wie die SPD unter dem Drogen- und Suchtbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert stets entgegen. Speziell für Blienert persönlich scheint ein Glücksspiel-Werbeverbot für legale Anbieter der Schlüssel zur Lösung aller Probleme im Glücksspielmarkt zu sein. Wie eine Schwächung des legalen Marktes den illegalen Markt bekämpfen soll, konnte er bisher zwar nicht schlüssig erläutern, aber seine Forderung nach eben jenem Verbot wiederholt er bei jeder Gelegenheit

Seelenverwandte scheint Blienert jedenfalls in der bulgarischen Regierung zu haben. Diese verbot ab sofort die Glücksspiel-Werbung. Der Gesetzesentwurf, der vor weniger als einer Woche eingebracht wurde, wurde am letzten Tag der Parlamentssitzung zur Abstimmung gestellt. Der von GERB (EVP) und DPS (Renew) vorgeschlagene Gesetzesentwurf erhielt im 240 Sitze umfassenden bulgarischen Parlament 198 Ja-Stimmen, ohne eine einzige Gegenstimme oder Enthaltung. Ein radikaler Schritt, der nicht ganz ohne Kritik auskommt.

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Die Hintergründe zum Glücksspiel-Werbeverbot in Bulgarien

Das Glücksspiel war der Dreh- und Angelpunkt im größten Korruptionsskandal, den das ärmste EU-Mitgliedsland in den letzten fünf Jahren erlebte.

Die Glücksspielwerbung erlangte 2015 besondere Sichtbarkeit, als der einflussreichste Glücksspielunternehmer des Landes, Vasil Bozhkov, und seine privaten Lotterien zu den prominentesten Werbetreibenden in den bulgarischen Medien wurden.

Die Schließung von Bozhkovs Glücksspielunternehmen im Jahr 2020 eröffnete eine Lücke für mehrere kleinere Online-Glücksspielanbieter, die innerhalb von drei Jahren zur wichtigsten Einnahmequelle der bulgarischen Medien wurden.

Gemäß offiziellen Angaben von 2023 investierten Glücksspielunternehmen 85 Millionen Euro in Medienwerbung, wobei der größte Anteil an die bulgarischen Unternehmen Efbet und Winbet sowie an das griechische Unternehmen Betano ging.

In den letzten drei Jahren wurden hunderte neue Casinos und Spielhallen in den großen bulgarischen Städten errichtet. Während der Fußballweltmeisterschaft 2023 in Katar überholte die aggressive Werbung der Glücksspielseiten vollständig das bulgarische Fernsehen.

Die Glücksspielwerbung wurde sogar so präsent in Fernsehen und Medien, dass einige Sender nun um ihre finanzielle Unabhängigkeit und teilweise sogar Existenz fürchten. Mehrere Nachrichtenwebsites berichteten am Montag, dass sie stark von der Werbung von Wettbüros und anderer Anbieter abhängig seien. Sie gingen sogar so weit, zu erklären, das Glücksspiel-Werbeverbot könnte sich negativ auf die Unabhängigkeit der Medien auswirken.

So warnten sie:

Ein Verbot von Werbung in den Medien ist ein Verbot der Erbringung einer Mediendienstleistung im Sinne der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste”[1]

Stilyan Shishkov, Gründer der größten bulgarischen Sportnachrichten-Website Sportal.bg und Geschäftsführer der Bulgarischen Glücksspielvereinigung, erklärte, dass der Glücksspielsektor eine Beschränkung der Glücksspielwerbung befürworte. Er warnte davor, dass dies zu einem Wachstum des informellen Wirtschaftssektors führen könnte.

„Wie die Erfahrung in anderen europäischen Märkten zeigt, führt die Beschränkung der Werbung zu einem Anstieg der Aktivitäten nicht lizenzierter Websites, was die Fähigkeit des Staates, Steuern und Abgaben auf Glücksspiele einzutreiben und den Schutz der Nutzer zu gewährleisten, verringert“, erklärte Shishkov.

Eine Ausnahme gibt es jedoch. Für die staatliche Lotterie „Bulgarian Sports Totalisator“ bleibt die Werbung weiterhin erlaubt. Auch dieser Punkt dürfte vielen aus der Branche zukünftig sauer aufstoßen.

AlexLMX/shutterstock.com

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