Autor
Überarbeitet am
21. Sep 2023
von David
In Italien herrscht eine paradoxe Situation. Einerseits wurde dort das Glücksspiel schon viele Jahre früher legalisiert. Andererseits floriert illegales Glücksspiel und erreicht Rekordumsätze von geschätzten 25 Mrd. Euro. Das sind natürlich alarmierende Zahlen. Was diese mit einem Glücksspiel-Werbeverbot zu tun haben und wie “hilfreich” dieses in dieser Situation ist, erfährst du in unserem heutigen Artikel.
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Der Schwarzmarkt boomt in Italien
Der Glücksspiel-Schwarzmarkt in Italien erlebt derzeit einen nie gekannten Aufschwung. Berichten aus italienischen Quellen zufolge erwirtschaften illegale Glücksspielanbieter mittlerweile einen Jahresumsatz von 25 Milliarden Euro. Von diesem Betrag sollen mindestens 18,5 Milliarden Euro – das entspricht 75 % – auf illegale Online-Casinos und Sportwettenplattformen entfallen. Die Situation ist also ähnlich wie in Deutschland, wo der größte Teil ebenfalls an Schwarzmarktanbieter aus dem Internet fließt.
Die zuständige Behörde für Glücksspielregulierung, namens Akzisen-, Staatsmonopol- und Zollverwaltungsbehörde (ADM) – sozusagen das Pendant zur GGL – hat bereits 9.685 illegale Glücksspiel-Websites gesperrt. Dabei wurden allein in den letzten neun Monaten 264 offline genommen. Trotz dieser Maßnahmen scheint das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Behörden und den illegalen Anbietern kein Ende zu finden, da kontinuierlich neue Websites auftauchen. Und das in einem schnelleren Tempo, als Behörden diese überhaupt sperren können.
Die liberale Situation in Italien
Das ist die alles entscheidende Frage. Denn tatsächlich wurde das Online-Glücksspiel in Italien bereits im Jahr 2011 legalisiert, was bedeutet, dass es bereits 10 Jahre länger legal ist als in Deutschland. Darüber hinaus wurden die gesetzlichen Bestimmungen in Italien liberaler gestaltet als die, die wir hier in Deutschland erleben.
In Italien gibt es aktuell 477 legale Glücksspiel-Websites, die eine breite Palette von Glücksspielen anbieten, darunter Spielautomaten, Casinospiele wie Roulette und Blackjack, Poker, Bingo, Lotto und Sportwetten (Stand: 18.09.2023). Anbieter dürfen in Italien zudem verschiedene Spielkategorien auf derselben Website anbieten. Dies ermöglicht es den Spielern, mit nur einem Klick zwischen Slots, Kartenspielen, Wetten und anderen Spielen zu wechseln.
Eine weitere Abweichung von der deutschen Glücksspielregulierung besteht darin, dass Online-Casinos in Italien internationale Domains verwenden dürfen. Daher findet man auf der Liste der lizenzierten Betreiber nicht nur Websites mit „.it“-Domains, sondern auch solche mit „.com“, „.org“ und „.eu“. Trotz der vergleichsweise anbieterfreundlichen Glücksspielgesetzgebung in Italien haben lizenzierte Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten, sich gegen die illegale Konkurrenz durchzusetzen.
Die längste Schwarze Liste Europas
Die italienische Glücksspielregulierungsbehörde (ADM) führt derzeit die längste Sperrliste in Europa mit insgesamt 9.685 aufgeführten Websites. Zum Vergleich: Die Sperrliste der Schweizer Glücksspielaufsicht, der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK), umfasst derzeit (Stand 18.09.2023) insgesamt 1.346 illegale Anbieter.
Zwei Sperrlisten, doch ein und dasselbe Problem, dem die Behörden gegenüberstehen: Sobald diese die Website eines illegalen Anbieters sperren, wird umgehend eine neue Website erstellt. Oftmals unterscheidet sich diese nur durch einen einzelnen Buchstaben oder eine Zahl von der ursprünglichen Website. Wenn Spieler versuchen, die gesperrte Website zu besuchen, werden sie häufig automatisch zur neuen Website weitergeleitet. So sorgen die Schwarzmarktanbieter dafür, dass das Katz-und-Maus-Spiel immer weiter fortgeführt wird.
Die Grenzen zwischen legalem und illegalem Markt sind fließend
Die neuesten Daten der ADM zeigen, dass die legalen Online-Glücksspielanbieter im Jahr 2022 einen Umsatz von “nur” 3,8 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Im Gegensatz dazu betrug der Gesamtumsatz des illegalen Online-Glücksspielmarktes 10,3 Milliarden Euro. Somit erzielt der Schwarzmarkt mehr als das Doppelte des Umsatzes im Vergleich zum legalen Markt.
Berichten zufolge liegt dies hauptsächlich daran, dass illegale Angebote aus Kundensicht oft attraktiver erscheinen. Die Wettquoten für Sportwetten und die Auszahlungsquoten für Casinospiele sind in der Regel höher, während die Limits niedriger sind. Darüber hinaus gibt es italienische Vergleichsportale, die gezielt für “Anbieter ohne Limits” werben.
Dies führt nicht nur zu erheblichen Steuerausfällen für den Staat, sondern schafft auch weitere Probleme. Denn ganz im Stile von “Der Pate” wird hier nämlich in erheblichem Umfang Geldwäsche der italienischen Mafia betrieben. Oft befindet sich das illegale Glücksspielangebot direkt neben legalen Angeboten.
Welche Rolle spielt die Glücksspielwerbung dabei?
Der Schwarzmarkt in Italien, der einen doppelt so hohen Umsatz wie der regulierte Markt verzeichnet, stellt vor allem eines unter Beweis: Die Lenkung der Spieler in geordnete Bahnen ist in Italien bisher nicht gelungen. Branchenvertreter aus Italien führen dies vor allem auf eines zurück: das seit 2019 geltende Werbeverbot!
Dieses umfassende Verbot von Glücksspielwerbung und Sponsoring wurde von der damaligen Regierung eingeführt, um das Problem der Spielsucht anzugehen. Bis heute gibt es jedoch keine Studien, die belegen, dass dieses Ziel tatsächlich erreicht wurde, obwohl bereits vier Jahre vergangen sind. Man hat das Gesetz einfach beschlossen und mal darauf gehofft, dass es Wirkung zeigt. Diese Hoffnung hat sich allerdings als Trugschluss herausgestellt.
Daher sollten wohl auch einige deutsche Politiker wie Burkhard Blienert (SPD) der immer wieder auf ein mögliches Glücksspiel-Werbeverbot pocht, einen aufmerksamen Blick nach Italien werfen. Vor allem, da das deutsche Glücksspiel noch viel stärker reguliert ist als das italienische, könnten die Auswirkungen hierzulande noch deutlich schlimmer sein.
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