Autor
Veröffentlicht am
11. Jan 2024
von David
Lootboxen sind schon seit langer Zeit sehr umstritten. In unserem Nachbarland Österreich gab es sogar bereits Urteile vor Zivilgerichten, die den Käufern eben jener Lootboxen einen Schadenersatz in 5-stelliger Höhe zugesprochen haben. Doch wie bei vielen anderen Glücksspielthemen scheint auch hier die Diskussion nicht abzureißen. So veröffentlichte der Tagesspiegel diese Woche einen äußerst kritischen Bericht, der sich mit dem Thema auseinandersetzt. Kritisiert wird darin das gesamte Konzept der sogenannten “virtuellen Schatzkisten” sowie, dass diese für Kinder und Jugendliche einfach und niederschwellig verfügbar sind.
Nicht nur der Tagesspiegel ist der Meinung, dass Minderjährige damit in ein glücksspielähnliches System gelockt werden, wobei Glücksspiel diesen natürlich aus Jugendschutzgründen vollkommen untersagt ist. Auch die Bundeszentrale warnte vor Kurzem eindringlich vor den virtuellen Schatzkisten. Eine gewisse Ähnlichkeit zu eben jenem Glücksspiel ist sicherlich auch nicht von der Hand zu weisen, wenn man sich ansieht, wie diese virtuellen Schatzkisten aufgebaut sind.
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Das Konzept hinter Lootboxen
Lootboxen haben einen besonderen Platz im Spiel “FIFA”, dessen erster Teil bereits vor fast 30 Jahren erschien. Das Konzept ist ebenso einfach wie – aus Sicht der Spieleentwickler – gut durchdacht. In FIFA können sich Spieler eine eigene Mannschaft aus Stars wie Ronaldo, Messi oder anderen Stars der Fußballwelt zusammenstellen. Der Haken dabei: Es erfordert sehr viel Spielzeit sowie Geschick und Erfahrung, um solche Größen in die Mannschaft holen zu können. Die Lösung für viele Spieler, vor allem Jugendliche: die hart umstrittenen Lootboxen.
Diese können sich Spieler mit wenigen Klicks kaufen und haben so die CHANCE, einen der großen und bekannten Spieler zu erwischen. In den meisten Fällen finden sich darin jedoch schwächere Spieler und in vielen Fällen werden diese von den FIFA-Zockern als absolut minderwertig und das ausgegebene Geld nicht wert angesehen. Daher folgte schon die ein oder andere Klage von erwachsenen FIFA-Spielern.
Problematischer ist der ganze Umstand jedoch für die Jugend. Diese können oft nicht einschätzen, wie viel Geld sie tatsächlich in die virtuellen Schatzkisten pulvern und sind gegenüber Glücksspielsucht absolut nicht sensibilisiert. Hier kommt es – so zumindest die Kritiker – sehr schnell zu einem Verhalten, das dem von pathologischen Spielern ähnelt.
Die schockierend hohen Einnahmen der Spieleanbieter
Das Konzept, dass die wirklich guten Mannschaften sich faktisch nur durch Geldeinsatz erreichen lassen, hat den Spielentwicklern eine Menge Geld in die Kassen gespült. Der Preis für eine Lootbox klingt mit einem Euro zwar sehr niedrig, aber gerade jugendliche Spieler kaufen sich meistens sehr viele virtuelle Schatzkisten in der Hoffnung, endlich ihre Lieblingsspieler zu erhalten.
Für die Spielentwickler lohnt sich das Konzept allemal. 2021 verdienten die Macher von FIFA mit Lootboxen über 1,5 Milliarden Dollar! Der gesamte Markt der virtuellen Schatzkisten ist sogar noch einmal deutlich größer. Allein 2020 sollen Lootboxen den Spielkonzernen über 15 Milliarden Euro eingebracht haben!
Suchtberater kritisiert Lootboxen als süchtig machende Glücksspielautomaten
Im Bericht des Tagesspiegels wird ein 17-jähriger FIFA-Spieler namens Paul vorgestellt. Dieser zockt das Spiel seit seinem 14. Lebensjahr und hat nach eigenen Angaben seitdem über 1.000 € in virtuellen Schatzkisten verloren. Was er dazu sagt, erinnert sehr stark an Betroffene von pathologischen Spielen: “Ich denke mir da schon: Ja, jetzt ist das Geld weg und ich habe nichts Gutes gezogen, ich hätte es besser wissen müssen. Aber beim nächsten Mal geht es dann wieder genauso schnell”, erzählt Paul.
Deshalb hat er sich bereits an den Suchttherapeuten Christian Groß gewandt. Dieser betreut seit Jahren glücksspielabhängige junge Patienten und Patientinnen in der Bernhard-Salzmann-Klinik in Gütersloh. “Die Computerspiele von heute, mit diesen Glücksspiel-immanenten Faktoren, sind ein enormes Risiko für die Entwicklung einer Glücks- und Computerspielsucht bei Kindern und Jugendlichen.”, warnt er eindringlich. Zudem kritisiert er, dass sich damit eigentlich für Minderjährige verbotene Glücksspiele in Millionen deutschen Kinderzimmern abspielen. Die Eltern sitzen meistens absolut ahnungslos im Nebenzimmer.
Zu niedrige Altersbeschränkungen werden ebenfalls kritisiert
In Deutschland ist die Teilnahme am Glücksspiel laut Glücksspielstaatsvertrag 2021 erst ab 18 Jahren gestattet. Lootboxen hingegen haben eine Altersbeschränkung von 0 Jahren. Eine erhebliche Diskrepanz, um es milde auszudrücken. Nach Martin Maties, einem Rechtsprofessor an der Universität Augsburg, basiert die Beurteilung, ob ein Spiel als jugendgefährdendes Glücksspiel gilt, nicht auf seinem Suchtpotenzial, sondern auf einer rechtlichen Definition.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass Spielautomaten die Möglichkeit auf reale Geldgewinne bieten, während bei Computerspielen nur virtuelle Belohnungen zu gewinnen sind. Maties weist jedoch ebenfalls darauf hin, dass mittlerweile Online-Plattformen existieren, auf denen man mit echtem Geld erworbene Gegenstände aus Lootboxen wieder gegen echtes Geld eintauschen kann. Dies könnte die bestehende Unterscheidung zwischen den beiden Arten von Spielen obsolet machen.
Die Politik, die besonders dann sehr lautstark und tatkräftig ist, wenn es darum geht, den legalen Glücksspielmarkt zu schwächen und im Gegenzug dazu das illegale Glücksspiel zu entkriminalisieren, zeigt sich hier noch immer eher lasch. Eine Anhebung der Altersgrenzen für Lootboxen wäre das Mindeste, was man hier tun sollte, oder die virtuellen Schatzkisten ebenfalls in den Glücksspielstaatsvertrag mit aufzunehmen. Ob und wann man hier in Deutschland entsprechende Schritte unternimmt, wird die Zukunft erst noch zeigen müssen.
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