Mann am Laptop mit Studienergebnissen

Gutachten zum Glücksspiel-Survey: Autoren reagieren

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Überarbeitet am
05. Okt 2023
von David

Lange hat es nicht gedauert, bis die Autoren auf die Kritik zu ihrem Glücksspiel-Survey von 2021 reagiert haben. Dieses wurde von der renommierten Statistikerin Katharina Schüller praktisch auseinandergenommen und als von hinten bis vorn mit Fehlern behaftet deklariert. Nun äußern aber die Autoren der Studie wiederum starke Kritik an die Gutachterin sowie deren Auftraggeber.

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Worum es in dem Fall geht

Der Glücksspiel-Survey ist eine bekannte Studie, die sich mit dem Thema des Glücksspielverhaltens in Deutschland beschäftigt. Die Studie wurde im Jahr 2021 durchgeführt. Ziel des Unterfangens war es, Informationen über das Glücksspielverhalten der Bevölkerung zu sammeln. Dies umfasst unter anderem Fragen zur Art des Glücksspiels, zur Häufigkeit des Spielens, sowie zum problematischen Spielverhalten und anderen Themen, die damit verbunden sind.

Dieses wurde in einem Gutachten von Katharina Schüller regelrecht auseinandergenommen. Dabei bemängelte sie viele Punkte, weswegen sie die Studie als nicht aussagekräftig und fehlerhaft deklarierte (hier kannst du den gesamten Bericht nachlesen). Das wollten die Herausgeber der Studie, Prof. Dr. Gerhard Meyer, Dr. Jens Kalke, Dr. Sven Buth und Dr. Holger Liljeberg nicht auf sich sitzen lassen. Daher haben sie nun zu acht Kritikpunkten Stellung bezogen

Große Diskrepanz bei der Zahl der Spielsüchtigen sorgt vor allem für Diskussionsstoff

Im Glücksspiel-Survey 2021, veröffentlicht vom ISD Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung in Hamburg und der Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen, wurde festgestellt, dass 8 % der Bevölkerung im Alter von 18 bis 70 Jahren von problematischem Glücksspiel betroffen seien.

Die vier deutschen Glücksspielverbände, die das Gutachten von Katharina Schüller in Auftrag gegeben haben, halten diese Prozentzahl für weit übertrieben. Daher hat Schüller das Studiendesign genauer untersucht, um nachzuvollziehen, wie es zu dieser hohen Prozentzahl gekommen ist. Im Gegensatz dazu hatte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in ihrer Studie aus dem Jahr 2019 lediglich von 0,73 % problematischem Spielverhalten berichtet. Das ist doch eine ganz erhebliche Diskrepanz.

Für die Autoren der Studie ist Angriff die beste Verteidigung

In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme gingen die Autoren gleich auf Angriff. Dabei betonten sie, dass die Auftraggeber des Gutachtens Fachverbände sind, die die Interessen der bundesdeutschen Anbieter von Glücksspielformen vertreten, die ein besonders hohes Suchtpotenzial aufweisen.

Weiterhin erheben Meyer, Kalke, Buth und Liljeberg den Vorwurf, dass es sich bei dem Gutachten größtenteils um eine Mischung aus selektiven Befunden, unterschwelligen Behauptungen sowie einseitigen methodischen Ansichten handle. Zum Ziel des Gutachtens schreiben die Studienautoren:
„Mit dem Gutachten wird offensichtlich der Zweck verfolgt, die Aussagekraft der Ergebnisse des GS-Survey in Zweifel zu ziehen und die an diesem Projekt beteiligten Institutionen in Misskredit zu bringen.”

Wie der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) hingegen am Mittwoch in einem Beitrag betonte, sollte das Gutachten lediglich „wissenschaftlich saubere Wege” zur Erhebung von Glücksspielprävalenz und problematischem Spielverhalten aufzeigen. Insbesondere wenn es um Regulierungsfragen gehe, bedürfe es einer sorgfältigen evidenzbasierten Grundlage.

Autoren betonen: Studiendesign sei alternativlos

Das Wort „alternativlos“ wird spätestens seit der Merkel-Ära in Deutschland etwas inflationär genutzt. Dennoch bedienen sich nun auch die Autoren einer solchen Rhetorik. Zudem reagieren die Autoren des Glücksspiel-Surveys in ihrer Stellungnahme auf acht Kritikpunkte der Statistikerin Katharina Schüller. 

Stark bemängelt wurde von ihr, dass die durchgeführte Kombination von Telefon- und Online-Befragung die Qualität der erhobenen Daten beeinträchtige. Die Autoren weisen darauf hin, dass diese Methode sowohl national als auch international in der Glücksspielforschung weit verbreitet ist. Die Entscheidung, die Umfrage auf beiden Wegen durchzuführen, wurde getroffen, da die Bereitschaft der Bevölkerung zur Teilnahme an Umfragen laut der Autoren generell abnimmt. Abgesehen davon bedeute die von Schüller erwähnte Nonresponse-Quote von 90 % bei der Online-Befragung nicht zwangsläufig, dass die Befragten die Antwort verweigerten.

Die Autoren des Glücksspiel-Surveys reagieren in ihrer Stellungnahme auf weitere Kritikpunkte des Gutachtens. In diesem wurde bemängelt, dass die hohe Nonresponse-Quote in der Online-Befragung verschiedene Gründe haben könne, wie Abwesenheit der Empfänger, überfüllte Postfächer oder das Eingehen der Umfrage im Spam-Ordner. Daher sei ein Vergleich der Kooperationsquoten zwischen der Telefon- und Online-Befragung nicht möglich.

Des Weiteren hatte Schüller kritisiert, dass die Studie keine Längsschnittstudie sei. Die Autoren entgegnen, dass auch die BZgA-Studien in der Vergangenheit Querschnittstudien waren. Für eine Längsschnittstudie wären jedoch wesentlich mehr Teilnehmer erforderlich, was in diesem Fall nicht realisierbar war. Die genauen Gründe für diese Begrenzung erläutern die Autoren bezeichnenderweise nicht.

Eigenwillige Auslegung der DSM-5-Kriterien laut Autoren gerechtfertigt

Ein großer Kritikpunkt im Gutachten beschäftigte sich mit der Frage der Problemspieler. Im Glücksspiel-Survey würden all jene Spieler als „riskant“ eingestuft, die mindestens eines der neun DSM-5-Kriterien erfüllten. Normalerweise gelten Spieler jedoch nur dann als Problemspieler, wenn 4 der neun Kriterien erfüllt sind.

Darauf antworteten die Autoren knapp, dass die Reduktion der Kriterien in der internationalen Suchtforschung bereits etabliert sei. Dennoch gestanden sie zumindest ein, dass sie die Bedeutung der DSM-5-Kriterien besser erläutern hätten können. Diesen Punkt werden sie laut eigener Aussage im Glücksspiel-Survey 2023 beachten.

Die Gutachterin wird der Lüge beschuldigt

Bei einigen Punkten wird Katharina Schüller von den Studienautoren ganz offen der Lüge bezeichnet. Bei der Auswahl der Stichproben habe es sich nicht um eine Selbstselektion Glücksspiel-affiner Probanden gehandelt. Im Gegenteil habe man hier sogar ein sehr strenges Auswahlverfahren durchgeführt. Zudem seien, im Gegensatz zu Schüllers Behauptungen, mehrere Pretests durchgeführt worden. Abgesehen davon betonten sie Autoren, dass es zwei weitere Publikationen gibt, die von Gutachtern geprüft und damit „peer-reviewed“ seien

Der Vorwurf der Intransparenz wird ausgeschwiegen

Ein großer Kritikpunkt der Gutachterin war das intransparente Verhalten der Studienautoren. Laut Schüller sei ihr der angefragte Einblick in die Umfragedaten, den Feldbericht sowie den Fragebogen seitens der Autoren verwehrt worden. Dieser Punkt verstoße klar gegen die Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und sei daher ein klares Zeichen von Intransparenz. Diesen Punkt ignorierten die Autoren der Studie jedoch ganz nach dem Motto „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“.

Miha Creative/shutterstock.com

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