Inhaltsverzeichnis
Autor
Überarbeitet am
02. Mär 2024
von David
Glücksspiel ist, sofern richtig betrieben, ein Hobby, das vor allem Spaß machen soll. Spielerinnen und Spieler setzen sich dabei jedoch immer der Gefahr aus, es zu weit zu treiben – eine ernstzunehmende Glücksspielsucht könnte die Folge sein. Einige Personen sind dafür leicht empfänglich, andere hingegen spielen ihr ganzes Leben, ohne dass dies in eine Sucht ausartet.
Für betroffene Spielerinnen und Spieler hat die Bundesregierung daher mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 (nachfolgend GlüStV 2021) ein System ins Leben gerufen, das Personen von der Teilnahme an Glücksspiel jeglicher Art ausschließen kann – von einem Gang in eine der großen Spielbanken in Deutschland bis hin zur schnellen Sportwette im Internet. Dieses System namens OASIS hindert Spielerinnen und Spieler am Glücksspiel und soll damit den Zugang zu den Spielen selbst blockieren als auch finanzielle Verluste verhindern.
Wie dies praktisch umgesetzt wird und was dies für den Spielalltag bedeutet, zeigen wir jetzt.
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OASIS: Was ist das und wie funktioniert es?
OASIS steht für “Online Abfrage Spieler Informations System” und existiert seit Juli 2021, als der GlüStV 2021 in Kraft trat. Kurze Zeit später, im August desselben Jahres, startete das Antragsverfahren, sodass Betreiber von Glücksspiel sich für die Teilnahme am OASIS-Programm registrieren konnten – oder besser gesagt: mussten. Wer in Deutschland mit einer Lizenz aus diesem Land Glücksspiel anbietet, ist inzwischen verpflichtet, an OASIS teilzunehmen.
Seit diesem Zeitpunkt stehen daher auch die Veranstalter von Glücksspiel in der Pflicht, Personen zu kontrollieren, die gerne spielen möchten. Im Internet geschieht dies meist automatisch, da durch die Registrierung auf den jeweiligen Plattformen ohnehin bereits Daten wie Namen, Geburtstage, Adressen usw. bekannt werden und daher mit der OASIS-Datenbank abgeglichen werden. Offline, wo reale Spielangebote genutzt werden, muss der Betreiber eigentlich selbst kontrollieren.
Ob dies in jedem Fall jedes Mal zu 100 % eingehalten wird, steht auf einem anderen Blatt. Das beste Beispiel dafür sind einzelne Spielautomaten, die in Gastronomiebetrieben stehen. Ob dort tatsächlich protokolliert wird, wer zwischen zwei Pizzabestellungen gerade ein paar Euro in den Automaten wirft, darf bezweifelt werden.
Sperren bei OASIS: Welche Varianten gibt es?
OASIS unterscheidet in zwei Sperrverfahren, die jedoch für Spielerinnen und Spieler denselben Ausgang nehmen: Die komplette Sperre vom Glücksspiel. Zwei Möglichkeiten kommen in Betracht.
Fremdsperre: Eintrag in OASIS durch Dritte
Andere Parteien (Familie, Freunde, Lebenspartner, aber auch Mitarbeiter von Glücksspielbetreibern) können einen Antrag auf die Sperre einer Person stellen, sofern ausreichende Grundlage dafür besteht.
Überschuldung, die Vernachlässigung des beruflichen und privaten Lebens, krankhafte Charakterveränderungen und so weiter können Anhaltspunkte dafür sein. Wird ein Antrag auf Fremdsperre eingereicht, kann die betroffene Person natürlich Widerspruch einlegen, um Missbrauch dieses Systems vorzubeugen.
Selbstsperre: Eintrag in OASIS aus eigenem Interesse
Eine Selbstsperre wird, wie der Name schon sagt, dann aktiv, wenn sich Spielerinnen oder Spieler selbst vom Glücksspiel aussperren möchten – etwa, wenn diese merken, dass eine Sucht vorliegt, aber sie aus eigener Kraft nicht aktiv dagegen vorgehen können. Aus Selbstschutz sperren sich diese Personen selbst, sodass zumindest auf finanzieller Ebene zunächst kein weiterer Schaden entstehen kann.
Wie lang ist eine OASIS-Sperre gültig?
Die Mindestdauer beträgt immer ein Jahr, kann darüber hinaus aber verlängert werden. Grundsätzlich existiert zunächst kein Limit für eine Sperre, sie muss aber immer mindestens drei Monate betragen (zusätzlich zu dem einen vollen Jahr). Eine Sperre von einem Jahr und zwei Monaten wäre demnach nicht möglich, es müssen mindestens ein Jahr und drei Monate sein.
Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Fremd- oder Selbstsperre handelt: Ein komplettes Jahr besteht die Sperre immer. Alles darüber hinaus muss auf individueller Basis entschieden werden.
Sperren werden automatisch aufgehoben – oder?
Falls eine OASIS-Sperre über die Mindestdauer von einem Jahr aktiv ist, könnte angenommen werden, dass die Sperrfrist nach Ablauf dieser 365 Tage automatisch wegfällt und Spielerinnen und Spieler wieder spielen dürfen – was aber nicht der Fall ist.
Nach Ablauf der Sperrfrist können betroffene Personen erstmalig den Antrag auf die Aufhebung der Sperre stellen. Dieser wird anschließend geprüft und erst im Anschluss an diese Prozedur wird die Sperre aufgehoben. Wer denkt, dass das Spiel nach 365 Tagen also wieder problemlos möglich ist, muss umdenken und sich gedulden – was kein Problem sein sollte, wenn die eventuelle Spielsucht in der Zwischenzeit ausreichend therapiert wurde.
Dies bedeutet auch: Falls kein Antrag auf eine Aufhebung der Sperre eingeht, bleibt die betroffene Person bis zur Einreichung des Antrags lebenslang gesperrt – unabhängig davon, ob die Sperre ursprünglich nur für ein Jahr gültig war oder nicht. Bei Selbstsperren dauert jene Aufhebung in der Regel mindestens eine Woche, bei Fremdsperren sind es vier Wochen.
OASIS: Was passiert mit meinen Daten?
Grundsätzlich werden keine Daten, die in der OASIS-Datenbank hinterlegt werden, weitergereicht. Sie verbleiben einzig innerhalb dieser Datenbank und sind nicht an weitere externe Datenbanken oder Dienstleister angeschlossen.
Dies ist insofern wichtig, als dass viele Betroffene befürchten, beispielsweise in Systeme wie die Schufa weitergereicht zu werden. Da Glücksspielsucht in der Regel finanzielle Auswirkungen hat und der Schufa-Score ebenfalls Aussagen über die finanzielle Situation von Personen zulässt, liegt der Schluss nahe, dass sich ein Eintrag bei OASIS negativ auf den eigenen Schufa-Score auswirken könnte.
Dies ist jedoch nicht der Fall. Alle erhobenen persönlichen Daten verbleiben innerhalb des Rahmes der OASIS-Sperre gemäß GlüStV 2021.
Meine Daten verschwinden nach Ablauf der Sperre – oder?
Zwar läuft eine OASIS-Sperre im besten Fall nach einem Jahr bereits aus, doch die Daten werden aufgrund gesetzlicher Vorgaben, die in GlüStV 2021 festgehalten sind, sechs Jahre aufbewahrt. Wohlgemerkt ist hier “Aufbewahrung” das Stichwort, denn diese Daten landen in einem Archiv, das für Außenstehende nicht mehr zugänglich ist.
Das heißt, dass beispielsweise eine Spielbank nur dann Zugriff auf die persönlichen Daten hat, solange die Sperre noch aktiv ist. Danach sind die Daten zwar noch immer im Archiv, der Zugriff darauf kann aber nicht mehr erfolgen. Nach Ablauf der genannten sechs Jahre verschwinden jene Daten dann für immer aus dem System.
OASIS-Sperre und Plattformsperren: Ist das dasselbe?
Auf vielen, aber nicht allen Glücksspielplattformen im Internet können sich Spieler selbst vom Spiel sperren lassen – für immer, für einen begrenzten Zeitraum oder auch bei Erreichen eines gewissen Geldverlusts.
Sofern nicht anders angezeigt, handelt es sich dabei jedoch nicht(!) um dasselbe Verfahren, das bei OASIS zum Einsatz kommt. Diese Sperren bieten die Betreiber freiwillig an, um gegen Glücksspielsucht vorzugehen und die eigenen Spielerinnen und Spieler zu schützen. Dies ist sehr löblich, hat aber nicht die gleichen Auswirkungen wie eine OASIS-Sperre, da keine übergreifende Datenbank existiert. In der Realität könnte daher folgendes Szenario eintreten:
- Ein Spieler spielt bei Anbieter A, verliert zu viel Geld und lässt sich freiwillig für einen Monat sperren.
- Der Spieler möchte am nächsten Tag doch wieder spielen und findet im Internet Anbieter B.
- Da Anbieter A und Anbieter B nicht miteinander in Kontakt stehen, kann der Spieler bei Anbieter B ungestört spielen.
Eine OASIS-Sperre würde zur Folge haben, dass das Spielen bei keinem (seriösen) Anbieter mit Lizenz aus Deutschland mehr möglich ist. Die plattforminterne Sperre schützt Spieler hingegen nur auf dieser einen Plattform (oder innerhalb eines Netzwerkes, sofern die Plattform Teil eines solchen Netzwerkes ist). Das ist besser als nichts, aber nicht so effektiv wie OASIS.
Bin ich durch OASIS gesperrt – und wie finde ich es heraus?
Theoretisch existieren zwei Methoden, um herauszufinden, ob man einen Eintrag in OASIS hat:
- Sofern eine Spielbank oder ein Onlinecasino besucht wird, das mit dem OASIS-System verbunden ist - was auf praktisch alle seriösen Betreiber in Deutschland zutreffen wird -, werden Betroffene darauf hingewiesen. In realen Casinos wird der Eintritt verweigert, in Onlinecasinos erscheint eine entsprechende Mitteilung, dass das Spiel leider nicht möglich ist. Die Auskunft darüber, dass ein OASIS-Eintrag vorliegt, wird aber auch via Post zugestellt.
- Wer sich unsicher ist, kann ein Formular ausfüllen, das um Auskunft bittet. Dafür müssen einige persönliche Daten angegeben werden. Einige Tage später trifft in der Regel ein Schreiben ein, das besagt, ob die Person in OASIS gesperrt ist oder nicht.
Somit gibt es zahlreiche Wege, um herauszufinden, ob eine Sperre vorliegt oder nicht. Aussagen à la “Das habe ich nicht gewusst, können Sie mich nicht trotzdem reinlassen?” an einer Spielbank werden daher niemals funktionieren und würden zu rechtlichen Konsequenzen für die Betreiber führen.
OASIS-Sperre und 24-Stunden-Sperre: Was ist der Unterschied?
Ein Teil des GlüStV 2021 besagt, dass OASIS um eine 24-Stunden-Sperre erweitert werden muss. Dies gilt für alle Online-Casinos, reale Spielhallen, Sportwettenanbieter und so weiter. Bei dieser Sperre handelt es sich um eine Art Panikbutton, den Spieler betätigen können, wenn sie merken, dass sie zu viel Geld verlieren und sich schnellstmöglich vom Spiel trennen möchten.
Erfahrene Spieler kennen diese oder ähnliche Gedanken vielleicht:
- "Der nächste Spin an meinem Lieblingsslot wird garantiert einen großen Gewinn einbringen...!"
- "Mein Pokergegner hat nur gewonnen, weil er Glück hatte, aber in den nächsten Händen hole ich mir das Geld zurück!"
Denken dieser Art führt meist nur zu größeren Verlusten und ist ein Anzeichen für Tilt. Die 24-Stunden-Sperre kann in diesen Ausnahmesituationen helfen.
In einem Online-Casino sorgt dies dafür, dass der Zugang zu jeglichen Spielen für 24 Stunden blockiert wird. Dies ist nicht widerrufbar und auch eine Bestätigung ist nicht notwendig. Sobald der Button gedrückt wird, ist der Spieler gesperrt – ohne Diskussion. Nach Ablauf der 24 Stunden wird der Zugang automatisch freigeschaltet.
Diese kurze Sperre kann hilfreich sein, aber sie erfordert vom Spieler die notwendige Disziplin, den Button auch wirklich zu drücken. Während bei der “vollwertigen” OASIS-Sperre auch eine Fremdsperre möglich ist, kann dies bei der 24-Stunden-Sperre nicht erfolgen. Daher ist dieses Mittel nur als kurzfristige Hilfe zu verstehen, aber auf keinen Fall mit einem langfristigen Gegenmittel gegen Spielsucht gleichzusetzen.
OASIS-Sperre aufheben: Sollte ich dies überhaupt tun?
OASIS existiert grundsätzlich, um Spielerinnen und Spieler zu schützen (sowohl vor eigenem Fehlverhalten als auch vor finanziellen Verlusten). Eine Aufhebung der OASIS-Sperre vor Ablauf der damit verbundenen Fristen ist in keinem Fall möglich – aber auch im Anschluss stellt sich die Frage, ob eine Aufhebung sinnvoll ist.
Unsere subjektive (und damit keinesfalls allgemein- oder rechtsgültige) Meinung dazu lautet: Der Antrag auf Selbst- oder Fremdsperre hatte zu diesem Zeitpunkt sicherlich fundierte Gründe (meist Spielsucht, finanzielle Probleme und ähnliche Schwierigkeiten). Sind diese Probleme nicht behoben, sollte ernsthaft in Erwägung gezogen werden, ob eine Aufhebung der Sperre sinnvoll ist – auch, wenn dies rein rechtlich möglich wäre. Falls Unklarheiten bestehen, existiert bei Glücksspielsucht eine gute erste Anlaufstelle, die bundesweit verfügbar ist, in Form der Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter 0800 137 27 00.
OASIS-Sperre umgehen: Legal oder illegal?
OASIS greift bei allen (Online-)Casinos in Deutschland, die mit einer deutschen Lizenz ausgestattet sind. Gleichzeitig existieren im Internet jedoch zahlreiche Glücksspielanbieter, die mit einer EU-Lizenz agieren und die daher nicht direkt von OASIS betroffen sind. Dies führt dazu, dass das Spiel innerhalb dieser Casinos theoretisch möglich ist, selbst, wenn eine OASIS-Sperre vorliegt – was jedoch nicht legal ist (egal, ob eine OASIS-Sperre vorliegt oder nicht).
Aus offensichtlichen Gründen raten wir daher davon ab, OASIS auf diese Weise “auszuhebeln”:
- Eine OASIS-Sperre wird nicht ohne Grund verhängt. Spielsucht ist keine kleine Nebensächlichkeit, sondern kann Leben zerstören. Wer sich innerhalb dieser Datenbank wiederfindet, sollte dies zum Anlass nehmen, grundlegende Veränderungen am eigenen Leben vorzunehmen - gerne auch mit externer Hilfe. Diesen Warnhinweis zu ignorieren, ist eine grobe Fahrlässigkeit und führt langfristig nur zu weiteren Problemen.
- Onlinecasinos mit Lizenz aus Deutschland sind für deutsche Spielerinnen und Spieler die einzig sichere und legale Methode. Seit dem GlüStV 2021 müssen sich deutsche Spieler hierzulande an Casinos halten, die in Deutschland lizensiert sind (so, wie wir sie beispielsweise hier bei GambleBase auflisten). Eine Art "Flucht ins virtuelle Ausland" ist daher nicht zulässig.
Daher gilt: Während das “Umgehen” von OASIS in EU-Casinos zwar theoretisch möglich ist, ist dies schlicht illegal und kann empfindliche Strafen nach sich ziehen, weshalb wir streng davon abraten müssen.
rp-darmstadt.hessen.de
2 Responses
Bin gesperrt, aber weder ich noch eine andere Person (braucht meinen Ausweis) hat mich gesperrt! Kurios nur bei big Cash gesperrt, wo anders nicht!
Das ist wirklich komisch. Da würde ich mal bei der Behörde anfragen.