Roulette Kessel und Tableau

Roulette-Systeme – Casino Mitarbeiter erklärt’s

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Überarbeitet am
13. Jun 2024
von Juergen

Roulette (kommt aus dem französischen und heißt übersetzt Rädchen) ist eines der beliebtesten Spiele in Casinos weltweit. Bereits im 17. Jh. findet Roulette das erste Mal Erwähnung in Meyers Konversationslexikon “das Große Roulette“ und wird hier noch mit 38 Zahlen beschrieben. In der Geschichte wurde Roulette unter den verschiedensten Herrschern immer wieder verboten oder erlaubt.

Seitdem hat sich viel getan und die unterschiedlichsten Versuche wurden unternommen, um das Spiel Roulette schlagen zu können. Selbst namhafte Mathematiker haben sich mit der Thematik auseinandergesetzt und versucht ein System zu finden, mit dem der Hausvorteil umgangen werden kann. In folgendem Artikel stellen wir die bekanntesten Systeme vor und beleuchten sie im Detail.

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Martingale

Sicher beim Roulette gewinnen? - Das Martingale-Spiel
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Eines der bekanntesten Roulette-Systeme ist die Martingale. Dabei setzt man auf eine Farbe und fängt mit einem kleinen Einsatz an und verdoppelt den Einsatz bei jedem Verlust. Also 5€, 10€, 20€, 40€, 80€ und so weiter. Und dabei ist es wirklich erschreckend, auf wie vielen Seiten im Internet die Martingale beworben und den Spielern als funktionierende Strategie angepriesen wird.

Erfunden wurde die Martingale Strategie im 18. Jh. von dem französischen Mathematiker Paul Pierre Levy. Dieser war ein durchaus ernstzunehmender Mann seines Faches und hat auch den Grenzwertsatz erfunden. Kein geringerer als Giacomo Casanova wandte die martingale Strategie an. In seiner Niederschrift “Geschichte meines Lebens“ bringt er das Problem der martingalen Strategie gut auf den Punkt:

Ich spielte immer noch meine Martingale, aber so unglücklich, dass ich bald keine Zechine mehr hatte. Da ich auf gemeinsame Rechnung mit M. M. spielte, musste ich ihr Rechenschaft über den Stand meiner Finanzen ablegen.
Auf ihr Drängen verkaufte ich nach und nach alle ihre Diamanten. Den Erlös verlor ich wieder; sie behielt für sich nur fünfhundert Zechinen für den Fall der Not zurück. Von Entführung war keine Rede mehr; denn wie hätten wir uns mittellos durch die Welt schlagen sollen?“[1]

Um es kurz zu fassen: Ist jemand bereit 5115€ zu riskieren, um fünf Euro zu gewinnen? Nein? Doch genau das ist das Prinzip der martingalen Strategie. In diesem Beispiel sind es aber erst zehn fehlgeschlagene Versuche, die diesen großen Verlust bewirken. Und dabei ist es nicht einmal ungewöhnlich, dass zehnmal hintereinander dieselbe Farbe kommt. Selbst zwanzigmal hintereinander kommt gelegentlich dieselbe Farbe und zwar gar nicht so selten wie man denkt.

Selbst wenn man hundertmal hintereinander das Glück hat, dass man die Farbe relativ schnell trifft. Irgendwann tritt der Totalverlust ein und zwar ein Vielfaches von dem, was man sich davor mühsam erspielt hat. Selbst bei unbegrenzter Bankroll scheitert die martingale Strategie am Tischlimit. Wie man es auch dreht und wendet und wie viele unseriöse Seiten im Internet diese Strategie auch empfehlen, es ist und bleibt eine der riskantesten Strategien überhaupt im Roulette.

Um es nochmal zu verdeutlichen und bei obigem Beispiel zu bleiben. Wenn fünfzehnmal hintereinander die falsche Farbe kommt, dann hat man 163.835€ verloren und das für einen möglichen Gewinn von 5€. Das ist in etwa so als würde man das Risiko eingehen, ein Einfamilienhaus zu verlieren, um eine Tafel Schokolade gewinnen zu können. Oder wie im Falle von Casanova die gesamten Diamanten seiner Geliebten, nur für die Chance auf einen kleinen Betrag.

Paroli

4 Münzstapel die jeweils doppelt so hoch sind wie ihr Vorgänger

Das Paroli System beruht ebenfalls auf einer Verdoppelungsstrategie. Im Gegensatz zur Martingalen verdoppelt man hier den Gewinn. Wenn man also mit 10€ Einsatz beginnt, setzt man bei einem Gewinn beim nächsten Dreh 20€. Gewinnt man wieder, setzt man 40€ und so weiter. Bei einem Verlust beginnt man wieder am Ausgangspunkt und setzt wieder nur 10€.

Befürworter dieser Strategie argumentieren mit dem geringen Verlust, dem hohen erwartbaren Gewinn und dass man nur mit dem Geld der Bank spielt, da man ja den Gewinn immer wieder einsetzt. Hier liegt man aber einem Trugschluss auf. Man spielt nicht mit dem Geld der Bank, sondern ausschließlich mit dem eigenen. Sobald man einen Gewinn erzielt, gehört einem auch das Geld und nicht mehr der Bank. Damit verliert man immer sein eigenes Geld, auch wenn man es davor gewonnen hat.

Genau wie die Martingale funktioniert auch diese Strategie nicht. Wenn man damit etwas gewinnt, dann nur weil man Glück hatte. Rein mathematisch gesehen kann man sich damit keinen Vorteil erarbeiten. Der einzige Unterschied zur martingalen Strategie besteht darin, dass man nicht so schnell einen hohen Verlust erleidet. Dennoch verliert man mit der Zeit auch hier das gesamte Geld. Es dauert nur etwas länger bis das Geld bei der Bank landet.

Parlay

Das Parlay System ist einfach. Man wählt einen Einsatzbetrag und den gewünschten Gewinnbetrag. Für das Parlay System benötigt man nur diese zwei Komponenten. Es gibt keine Begrenzung, welche Wette man mit dem Einsatz tätigt. Man kann also auf Farbe, Drittel, Zahlen oder Zahlensysteme setzen.

Wenn man also 50€ als Einsatz wählt und als Gewinnbetrag 500€ festlegt, dann kann man die 50€ am Tisch platzieren wie man möchte. Gewinnt man nun 200€, setzt man diese wiederum ein. Bis man eben auf die 500€ Gewinn kommt. Viele werden sich jetzt fragen, was daran eigentlich ein System sein soll. Und die Frage ist berechtigt.

Im Endeffekt handelt es sich dabei um ein ganz normales Roulette-Spiel, bei dem man sich eine Einsatz- und Gewinngrenze gesetzt hat. Und eine Verlust- und Gewinngrenze kann durchaus Sinn machen, damit man nicht zu viel verliert und auch Gewinne mit nach Hause nehmen kann. Denn Glücksspiel sollte vor allem eines machen: Nämlich Spaß, ohne dabei zu viel zu riskieren. Es ist und bleibt aber Glückssache, ob man gewinnt.

Reverse Fibonacci

Mann stellt Berechnungen beim Roulette an

Die Reverse Fibonacci Strategie basiert auf einem Zahlensystem, das von einem der bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters erstellt wurde. Der im 12. Jh. geborene Italiener Leonardo da Pisa (auch Fibonacci) entwickelte die sogenannte Fibonacci-Folge, aus der auch der goldene Schnitt hervorgeht. Mit dem Roulette-System an sich hat er jedoch nichts zu tun. Diese wurde erst viel später entwickelt und nach dem berühmten Mathematiker benannt, da man seine Zahlenfolgen für das System verwendet.

Die Fibonacci-Folge addiert immer die vorangegangenen Zahlen. Also 1-1-2-3-5-8-13-21 und so weiter. Und darauf baut auch dieses Roulette-System auf. Immer wenn man gewinnt, wandert man einen Schritt weiter im System. Wenn man verliert, wandert man zwei Schritte zurück. Klingt erst mal kompliziert, ist aber ganz einfach.

Sagen wir der Anfangseinsatz beträgt 10€. Wenn man gewinnt, setzt man wieder 10€. Gewinnt man auch diese Wette, dann setzt man 20€, beim nächsten Gewinn dann 30€, dann 50€ und 80€, 130€ usw. Der aktuelle Einsatz wird also immer mit dem vorherigen addiert. Das macht man solange bis man verliert. Und dann geht man zwei Schritte im System zurück. Wer diese Strategie anwenden möchte, sollte sich einen Zettel mit der Fibonacci-Folge aufzeichnen, um nicht den Überblick zu verlieren.

Vertreter dieser Strategie argumentieren mit dem geringen Verlustrisiko. Und wem es Spaß macht, kann diese Strategie gerne anwenden. Solange man sich bewusst ist, dass man auch hier immer im Nachteil ist. Roulette-Strategien sind keine Gewinnstrategien.

D´Alembert

Roulette-Strategie - Die D´Alembert-Methode
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Das d´Alembert System geht auf den französischen Mathematiker Jean Baptiste le Rond d´Alembert zurück. Es handelt sich hier um eine abgewandelte Variante des martingalen Systems. Bei diesem System wird der Einsatz nach einem Verlust nicht verdoppelt, sondern immer um ein Stück erhöht. Bei einem Gewinn wird der nächste Einsatz um ein Stück verringert.

Wenn man also mit 10€ beginnt und verliert, dann setzt man beim nächsten Mal 20€. Verliert man wieder, dann 30€, 40€, 50€ und so weiter. Als ein Stück wird also der Anfangseinsatz bezeichnet. Gewinnt man jedoch, verringert man den Einsatz um ein Stück. Genau wie die martingale Strategie ist auch das d´Álembert System zum Scheitern verurteilt.

Damit sie überhaupt funktionieren könnte, müsste man über unendlich viel Geld verfügen und das Casino müsste unendlich viel Einsatz zulassen. Beides scheitert an der Realität. Aber selbst wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt wären, würde die Null dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machen. Dennoch ist diese Strategie nicht so risikoreich wie die Martingale. Wer Spaß daran hat, kann sie verwenden. Wer jedoch damit reich werden möchte, der wird am Ende bitter enttäuscht werden.

Spielautomaten hacken

Vermummter Hacker vor Laptop

Es gibt auch Spielautomaten, die Roulette anbieten. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte darüber, wie Spielautomaten gehackt wurden. Entweder mit einer entsprechenden Software oder mit einem vorprogrammierten Fehler. Dieser wurde dann per Tastenkombination oder ähnlichem ausgelöst.

In manchen Fällen wurde dieser Fehler sogar von einem Software-Entwickler absichtlich eingebaut und nur durch Zufall von anderen Spielern entdeckt. Damit konnte sich der Mitarbeiter des Glücksspielunternehmens viele Gewinne sichern. Jedoch nur solange bis er erwischt wurde und die strafrechtlichen Konsequenzen zu tragen hatte.

Doch das war alles früher. Durch die hohen Sicherheitsanforderungen ist so etwas heute kaum noch möglich. Die Spielautomaten sind mit dem Internet verbunden und die Software wird online geladen. Damit sind solche Manipulationsversuche beinahe ausgeschlossen. Ganz davon abgesehen, dass man sich strafbar machen würde, wenn man die Software von Spielautomaten manipulieren würde.

Kesselgucken

Gruppe von Spielern am Roulette Tisch

Kesselgucken beschreibt die Fähigkeit mancher Menschen vorauszusagen, an welcher Stelle die Kugel landen wird. Eine rollende Kugel stellt immer einen physikalischen Vorgang dar und jeden physikalischen Vorgang kann man auch berechnen. So zumindest die Theorie. Und tatsächlich gibt es Menschen, die hier ein besonderes Talent aufweisen.

Dabei wissen sie ebenfalls nicht genau, wo die Kugel landen wird und setzen deshalb auf mehrere Zahlen, die sich im vermuteten Bereich finden. Dabei versuchen sie solange wie möglich die Kugel zu beobachten und erst kurz vor dem “nichts geht mehr“ des Croupiers die Einsätze zu tätigen.

Schöpft ein Casino Verdacht, kann der Spieler Hausverbot bekommen oder er muss seine Einsätze früher in das Spiel bringen, um den Verlauf der Kugel nicht vorhersehen zu können. Die Sicherheitssysteme der Casinos können sehr schnell erkennen, wenn ein Spieler ein ungewöhnliches Setzverhalten aufweist. Kesselgucken ist also heutzutage in der Praxis kaum noch möglich.

Das klingt erst mal gut. Dennoch ist das Kesselgucken sehr umstritten. Wenn es überhaupt funktioniert, dann ist dieses Talent nur sehr wenigen Menschen vorbehalten, die über eine Art Inselbegabung verfügen. Für die allermeisten Spieler ist das Kesselgucken nicht möglich.

Gibt es Roulette-Taktiken, die funktionieren?

Es gibt unzählige Roulette-Strategien. Nicht nur Spieler haben sich mit dieser Thematik eingehend auseinander gesetzt, sondern auch namhafte Mathematiker haben versucht, das Roulette-Spiel zu knacken. Sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind grandios daran gescheitert. Roulette ist ein mathematisch unschlagbares Spiel. Keine Strategie vermag den Hausvorteil zu brechen.

Dennoch kann man etwas dafür tun, um den Hausvorteil zu minimieren. Roulette bietet viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Wer zum Beispiel auf eine Farbe setzt, hat eine fast 50/50 Chance richtig zu liegen. Die Null sorgt hier jedoch für den Hausvorteil. Wer auf nur eine Zahl setzt, der bekommt zwar einen höheren Gewinn ausbezahlt, hat aber gleichzeitig ein viel höheres Risiko für einen Verlust. Man kann also den Hausvorteil nicht schlagen, man kann aber selbst entscheiden, wie viel Risiko man eingehen möchte.

Europäisches Roulette hat einen Hausvorteil von 2,7 %. Amerikanisches Roulette hat eine zusätzliche Null auf dem Spielfeld. Dadurch vergrößert die Bank ihren Hausvorteil.
Das Roulette-Spiel mit dem geringsten Hausvorteil ist französisches Roulette. Beim französischen Roulette gibt es nämlich eine Sonderregel. Landet die Kugel auf der Null erhält man die Hälfte seines Einsatzes zurück. Das wird auch “La Partage“ genannt. Wenn man also die Wahl hat zwischen verschiedenen Roulette-Spielen, sollte man auf alle Fälle das französische Roulette bevorzugen.

Betrügen Spieler?

Mysteriös wirkende Frau mit Cocktail am Casino-Tisch

In den großen Casinos sind die Roulette-Tische immer eine Attraktion. Nicht nur Spieler scharen sich um den Tisch, sondern auch Schaulustige beobachten das Roulette-Spiel nicht weit weg vom Tisch. Bei so vielen Spieleinsätzen gleichzeitig kann schon einmal die Übersicht verloren gehen. Deshalb sitzt auch immer eine Aufsicht neben dem Croupier. Die Aufsicht richtet die Augen nur auf den Tisch. Damit können Einsätze schneller dem richtigen Spieler zugeordnet werden und bei etwaigen Fehlern kann sofort eingegriffen werden.

Und hier kommen wir auch zu dem häufigsten Betrugsversuch von Spielern, auch wenn das in der Realität nur noch sehr selten vorkommt. Der Betrüger nützt das vermeintliche Chaos am Tisch aus und setzt noch schnell auf die Gewinnerzahl, nachdem die Kugel dort gelandet ist. In den meisten Fällen fliegt das sehr schnell auf, vor allem in den großen Casinos und der Spieler erhält Hausverbot.

Es gibt zwar noch einige andere Betrugsmethoden, diese sind aber sehr schwer umzusetzen. Heutzutage ist Betrug kaum noch möglich. Die Kameraüberwachung ist stets aktiv und wird von professionellem Personal überwacht. Die Kugel wird genau nach Gewicht abgemessen. Genauso wie die Spielchips. Diese sind oftmals noch mit einem Computerchip ausgestattet und jeder Spielchip ist mit einer Nummer beim Casino registriert. Somit sind die meisten Betrugsvarianten beinahe ausgeschlossen.

Fazit

Wer sich von Roulette-Strategien ein Gewinnsystem erwartet, der wird an dieser Stelle leider enttäuscht. Würde es eine solche geben, würde Roulette nicht mehr in Casinos angeboten werden.

Mit Roulette-Strategien kann man niemals den Hausvorteil schlagen. Manche davon können aber durchaus Spaß machen und den Casinoabend damit noch angenehmer gestalten. Wiederum andere sind aber durchaus gefährlich für den eigenen Geldbeutel, da sie zu risikoreich sind. Vor allem die Martingale entbehrt jeglicher Logik, da der zu erwartende Gewinn so gering ist und der Verlust exponentiell steigt.

Einen dauerhaften Gewinn wird man mit keiner Roulette-Strategie erzielen können. Für einen spaßigen Abend im Casino sind aber manche Strategien durchaus geeignet.

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