Inhaltsverzeichnis
Autor
Überarbeitet am
13. Jun 2024
von David
Dass die schillernde Welt des Glücksspiels manchmal gar nicht so schillernd ist, zeigt The Cooler von 2003. An den Kinokassen war der Film von Wayne Kramer zwar nur mäßig erfolgreich, bei den Kritikern kam das Drama mit romantischem Einschlag jedoch sehr gut an. Wenn du The Cooler anschaust, solltest du dich vor allem zu Beginn auf eine bedrückende Stimmung einstellen, die sich erst im Laufe des Films lichtet.
Mit 101 Minuten Laufzeit strapaziert The Cooler jedoch nicht deine Geduld – und die exzellenten Leistungen der Darsteller tun ihr Übriges, um den Streifen absolut sehenswert zu machen.
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Fakten im Schnelldurchlauf
Erscheinungsdatum: 26. November 2003
Laufzeit: 101 Minuten
Originalsprache: Englisch
Regie: Wayne Kramer
Drehbuch: Frank Hannah und Wayne Kramer
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Stars: William H. Macy, Maria Bello, Alec Baldwin, Ron Livingston
IMDb-Bewertung: 6.9/10
The Cooler: Pech im Spiel, Glück in der Liebe?
Bernie Lootz (William H. Macy) macht seinen Job gut, aber zu beneiden ist er trotzdem nicht: Er arbeitet als “Cooler” im (fiktiven) Casino Shangri-La. Der Manager des Casinos, Sheldon “Shelly” Kaplow (Alec Baldwin), verlangt von Bernie, dass dieser sich mit seiner ausgeprägten, pechbringenden Aura an die Tische gesellt, wo zu viel gewonnen wird. Jenes Pech springt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Spieler über, die anschließend verlieren – und so bleibt dem Casino am Ende mehr Geld. Der Job des Coolers entspringt einer alten (ebenfalls fiktiven) Tradition in Las Vegas, und genau auf diese alte, klassische Weise betreibt Shelly sein Casino.
Achtung: Es folgen einige leichte Spoiler! Möchtest du dir den Spaß nicht verderben, solltest du gleich zu “Schauspielerinnen und Schauspieler” weiterspringen.
Das gefällt nicht allen: Die Besitzer des Casinos engagieren den externen Berater Larry Sokolov (Ron Livingston), der den Betrieb auf Vordermann bringen und damit mehr Umsatz generieren soll. Für einen Cooler ist in dieser Welt kein Platz mehr, glaubt Bernie, und will daraufhin das Casino und Las Vegas verlassen. Das wiederum passt Shelly nicht, der daraufhin die Kellnerin Natalie Belisario (Maria Bello) damit beauftragt, Bernie davon zu überzeugen, hierzubleiben – was nicht schwer sein dürfte, da Bernie ohnehin ein Auge auf Natalie geworfen hat.
Was als “Auftragsbeziehung” beginnt, wird schließlich real, als Natalie damit beginnt, Lootz wirklich zu mögen und sich in ihn zu verlieben. Besiegelt wird dies, als Bernie sie vor einem allzu aufdringlichen, aggressiven Spieler beschützt. Bernie zögert in Bezug auf eine ernsthafte Beziehung jedoch, da er sich seiner kolossalen Pechsträhne im Leben bewusst ist. Natalie pocht jedoch darauf, es zu versuchen, was dann aber dazu führt, dass seine Fähigkeiten als Cooler nachlassen: Er verliert seine Pechsträhne, was Casinomanager Shelly hingegen nicht gefällt.
Schließlich gesteht Natalie das gesamte Setup gegenüber Bernie, der zuerst nicht unbedingt positiv reagiert. Es folgen diverse Betrugsversuche von alten Bekannten, die Shelly besuchen, der Casinoboss hat auch noch ein Wörtchen mitzureden und hohe Spielschulden müssen beglichen werden. Ob am Ende ein Happy End wartet oder der Film so trostlos endet, wie er beginnt, musst du selbst herausfinden, indem du dir den Film einfach ansiehst.
Vom Verlierer zum Gewinner
Viel Zeit, Kreativität und Energie wurde darauf verwendet, die Transformation von Bernie Lootz vom Pechvogel zum glücklichen Mann zu veranschaulichen. Dies bekommen Zuschauer des Films nicht bewusst mit, die meisten eingesetzten Techniken arbeiten eher unterbewusst.
Beispielsweise wird dir bei näherer Betrachtung auffallen, dass Bernies Kleidung in der ersten Phase des Films wenig farbenreich ist: Grau- und Brauntöne dominieren eindeutig. Außerdem sind die Anzüge viel zu groß. Bernie sieht dadurch viel zu dünn aus – oder so, als ob er es sich nicht leisten könnte, besser sitzende Kleidung zu kaufen. In jedem Fall trägt dies stark dazu bei, dass Bernie Lootz wirklich verloren aussieht. Erst später im Film wird seine Kleidung heller, teilweise sogar etwas bunt, und sie passt ihm wesentlich besser. Dies wirft ein ganz neues Licht auf das Sprichwort “Kleider machen Leute”.
Außerdem verändert sich im Laufe des Films das Licht. Du wirst zu Beginn Bernie vor allem in Schatten oder Halbschatten sehen. Ist er doch ausgeleuchtet, passiert dies meistens aus Winkeln, die unvorteilhaft aussehen. So werden Falten in seinem Gesicht noch deutlicher betont, er sieht alt und sogar etwas kränklich aus. Später steht Bernie viel häufiger direkt im Scheinwerferlicht, wunderbar ausgeleuchtet, wie man es von wichtigen Charakteren in Film und Fernsehen kennt.
Kommt dir Bernie im Laufe der Zeit also immer selbstbewusster vor, liegt das nicht allein daran, dass dies wirklich so ist: Tricksereien mit Licht und Schatten und seinem Outfit verstärken den Effekt noch einmal deutlich.
Schauspielerinnen und Schauspieler
- William H. Macy als Bernard "Bernie" Lootz
- Alec Baldwin als Sheldon "Shelly" Kaplow
- Maria Bello als Natalie Belisario
- Shawn Hatosy als Mikey Lootz
- Ron Livingston als Larry Sokolov
- Paul Sorvino als Buddy Stafford
- Estella Warren als Charlotte
Das Budget von The Cooler beläuft sich auf schlanke vier Millionen US-Dollar. Du solltest also kein starbesetztes Spektakel erwarten, sondern eher Schauspielerinnen und Schauspieler aus der zweiten Reihe – was aber deren Leistungen nicht schmälert. Vor allem Macy als Hauptdarsteller sieht so aus und verhält sich so, wie du es von einem echten Pechvogel auch erwarten würdest. Insgesamt machen alle Beteiligten ihren Job gut, und vor allem auch zurückhaltend, was zur Natur des Films hervorragend passt.
Wo wurde The Cooler gedreht?
Der Großteil des Films spielt in der Nähe der Fremont Street in Las Vegas in Nevada. In der Realität war die Filmcrew jedoch nur sehr kurz in Las Vegas. The Cooler wurde über einen Zeitraum von etwa drei Wochen in Reno gedreht – was immerhin ebenfalls in Nevada liegt.
Dies lag daran, dass es traditionell nicht leicht ist, direkt in Las Vegas in einem Casino zu drehen. Dort müsste der Spielbetrieb eingestellt werden, um der Filmcrew den Dreh zu erlauben, was jedoch Unsummen kostet. Ein Film dieser Größenordnung kann sich das nicht erlauben.
Stattdessen wurde in Reno im Golden Phoenix Hotel & Casino gedreht: Dies war zum Zeitpunkt des Drehs für Besucher geschlossen, da Renovierungsarbeiten in vollem Gange waren. Das gesamte Hotel wurde somit kurzerhand gemietet, gefilmt wurde dann auf dem zweiten Stockwerk. Anderswo schritt die Renovierung voran, was wir im Film aber nicht mitbekommen. William H. Macy nannte dies die perfekte Umgebung für einen Film dieser Art: Einerseits war alles sehr authentisch, andererseits gab es keine Besucher oder Spieler, die die Produktion des Films hätten stören können.
Das erwähnte Golden Phoenix Hotel & Casino gibt es als Gebäude heute übrigens immer noch, allerdings unter einem neuen Namen: Es heißt jetzt das Montage Reno. Spielen kannst du dort nicht mehr, denn es handelt sich um ein gewöhnliches Wohngebäude für gut betuchte Mieter.
Weitere Drehorte von The Cooler
Neben den zahlreichen Szenen, die im ehemaligen Golden Phoenix Hotel & Casino spielen, gibt es einige weitere Drehorte zu bewundern:
- Einige wenige Szenen, die Las Vegas von oben zeigen, wurden tatsächlich in dieser Stadt gedreht. Alles per Computer zu generieren, wäre noch teurer gewesen als die kurzen Szenen einfach via Hubschrauber zu filmen (die Drohnentechnik war 2003 noch nicht so weit).
- Eine kleine Handvoll Szenen spielt in irgendwelchen Hinterhöfen der Stadt. Hier kam jedoch nicht Las Vegas zum Einsatz, sondern man blieb - wie bereits erwähnt - in Reno. Dort musste meist die Fulton Alley herhalten.
- Während der Credits siehst du einige Casinos, die gesprengt oder anderweitig abgerissen werden. Dabei handelt es sich um reale Aufnahmen. Zerstört wurden im Laufe der Jahre unter anderem das Aladdin, das Sands, das Landmark Hotel und das Dunes.
Für die Szenen, die etwa in Bernies Wohnung spielen, wurden Wohnungen in Reno gemietet. Durch den sparsamen Umgang mit dem Geld – der gesamte Film spielt an sich in sehr wenigen Locations – konnte das Budget auf die erwähnten, niedrigen vier Millionen US-Dollar gedrückt werden.
Basiert The Cooler auf einer wahren Geschichte?
Nein. Den Job des Coolers hat es offiziell nie gegeben, wobei das nicht heißt, dass unter der Hand nicht doch Personen dieser Art versucht haben, das Glück bestimmter Spieler negativ zu beeinflussen. Heute gibt es keine Casinos, die Cooler auf ihrer Gehaltsliste haben. Auch die restliche Geschichte des Films ist komplett frei erfunden. Zwar wäre die Story an sich in der Realität durchaus denkbar, sie basiert jedoch vollständig auf Fiktion.
Einspielergebnis: Positives Ergebnis, aber…
An den Kassen war The Cooler im Jahr 2003 nur ein mäßiger Erfolg. Etwa 8,2 Millionen US-Dollar nahm der Film in den USA ein, dazu kamen 2,1 Millionen US-Dollar in den anderen Märkten. So brachte es der Film im Kino auf etwa 10,4 Millionen US-Dollar. Gegenüber einem Budget von nur vier Millionen US-Dollar ist das natürlich ein glänzendes Ergebnis.
Den weitaus größeren Gewinn nahm The Cooler erst später ein. Durch Verkäufe von DVDs und Blu-rays sowie Onlinestreams kamen noch einmal rund 40 Millionen US-Dollar hinzu. Dies passt unserer Meinung auch zum Film: Der Film ist nicht bildgewaltig und wirft dir auch keinen grandiosen Soundtrack um die Ohren. Seine Qualitäten findest du in den Darstellern und der Geschichte – und die funktionieren nun mal ganz ohne Spektakel auch auf kleinen Bildschirmen.
Dass man den Film nicht unbedingt im Kino sehen musste, er jedoch zu Hause durchaus einen Blick wert ist, empfanden wohl auch die Zuschauer damals so, was den großen Gewinn durch Medien für die eigenen vier Wände erklärt.
Unsere Meinung: Lohnt sich The Cooler?
Bevor du dir den Film anschaust, solltest du mit den richtigen Erwartungen an ihn herangehen. Es ist ein kleiner, ruhiger Film, der zwar aus dem Land kommt, in dem sich Hollywood befindet. Mit dem glamourösen Glitzer, den der Name ausstrahlt, hat The Cooler jedoch nichts zu tun.
Getragen wird das Drehbuch von den Leistungen der Darsteller. Einen solch absoluten Verlierer auf allen Ebenen, wie es Bernie Lootz in diesem Film ist, hast du wahrscheinlich selten auf der Leinwand gesehen. Die Grenze zwischen Mitleid und dem Willen, Lootz um den Hals zu fallen und ins Gesicht zu brüllen, dass er doch endlich etwas an seinem Leben ändern sollte, ist daher dünn.
Die Charaktere harmonieren wunderbar miteinander, herauszuheben ist hier auch Baldwin: Den Casinomanager, der der guten, alten Zeit in Las Vegas hinterhertrauert und am liebsten alles so lassen würde, wie es immer war, nimmt man ihm sofort ab. Ansonsten gibt es hier keine Gimmicks, keine überraschenden Storywendungen, keine großen Aha-Momente. Es ist einfach eine gute Geschichte, die besonnen erzählt wird, und an der du Spaß haben kannst, aber nicht musst.
The Cooler ist daher ein guter Film, den man gesehen haben kann, aber nicht muss. Die Qualität ist durchweg hoch, aber es ist kein Film, den du einfach einschalten und geistig abschalten kannst. Bist du in der richtigen Stimmung für eine Mischung aus Drama, Märchen und Romanze, wirst du mit The Cooler aber viel Spaß haben. Genrehöhepunkte wie Casino von Martin Scorsese erreicht der Film aber nicht.
Wo kann ich The Cooler anschauen?
Die ungeschnittene Fassung von The Cooler gibt es aktuell nur bei Apple TV zu sehen. Geschnittene Varianten sind bei Sky Go und im Sky Store vorrätig, dort kannst du den Film dann auch in seiner Originalsprache anschauen (Apple TV bietet nur Deutsch). Diese Minuten sind vier bis fünf Minuten kürzer. Der Schere zum Opfer gefallen sein dürften hier vor allem einige Gewaltszenen, die aber selbst in der ungeschnittenen Fassung recht harmlos sind.
Alternativ kaufst du den Film gleich auf DVD oder Blu-ray. Bei Amazon kostet The Cooler etwa zwölf Euro, was der Film auf jeden Fall wert ist.
Fazit: Ein schöner Film der alten Schule
The Cooler versucht das, für was Filme einmal geschaffen wurden: Sie erzählen eine Geschichte, die dich mitreißt oder auch nicht, und mehr soll es nicht sein. Kein Spektakel, keine Effekte, keine Millionenausgaben, keine ganz großen Stars. Als Ausgleich bekommst du viel Emotionen, ebenso viele sympathische Charaktere und ein Ende, das für einen Film dieser Art wie geschaffen ist.
Einen Abend als Stream oder auf DVD oder Blu-ray ist The Cooler auf jeden Fall wert, wenn du für Filme dieser Art empfänglich bist. Der konstante melancholische Touch, der durch den Film weht, ist sicherlich nicht jedermanns Sache – aber die Zuschauerinnen und Zuschauer, die diese Art Film mögen, finden hier einen kleinen Rohdiamanten vom Anfang des Jahrtausends.
Shutterstock:
tusharkoley/shutterstock.com
Bildnummer 141607345
Sonstige Quellen:
www.youtube.com