Polizist bei Razzia

Weshalb das illegale Glücksspiel auf Kriminelle so eine hohe Anziehung hat

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Veröffentlicht am
01. Feb 2024
von David

Trotz der Legalisierung des Online-Glücksspiels und der Neuregelung des stationären haben die Behörden immer noch mit einem hohen Marktanteil des Schwarzmarktes zu kämpfen. Dies zeigten zuletzt auch Auswertungen aus Baden-Württemberg. Aber dass das nur die Spitze des Eisbergs ist, zeigen aktuelle Entwicklungen. In ganz Deutschland beschlagnahmen Beamte immer wieder illegale – also nicht registrierte – Spielautomaten. Jeder einzelne davon bringt den kriminellen Betreibern 10.000 € oder mehr ein. So hat allein die Polizei in Köln Anfang des Monats mehr als 150.000 Euro Bargeld sowie Spielautomaten, Laptops und Handys in einem illegalen Spielcasino beschlagnahmt.

Dieser Vorfall war aufgrund der konfiszierten Geldmenge ein besonderer Fall, wie das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) nun erklärt hat. Obwohl nicht alle Fälle so spektakulär sind, verzeichnet die Polizei kontinuierlich steigende Zahlen im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel. Man könnte daraus natürlich schließen, dass es einfach mehr Kontrollen gäbe, was zum Teil wohl auch so ist. Aber dennoch ist bereits seit Längerem bekannt, dass der Schwarzmarkt in Deutschland stark anwächst. Das liegt an einem zu unattraktiven legalen Angebot. Das führen zumindest Experten und Branchenvertreter immer wieder ins Feld. Die Folgen sind dramatisch: Ein einzelner illegaler Spielautomat allein bringt den Betreibern jährlich rund 10.000 Euro ein.

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Polizei führt erfolgreiche Razzia durch

Zuletzt wurden 40 Männer und Frauen, die an dem illegalen Glücksspiel teilnahmen, ordentlich überrascht, als die Polizei gegen 2:30 Uhr morgens mit etwa 200 Einsatzkräften im Untergeschoss eines Wohn- und Gewerbegebäudes in Köln eine Großrazzia durchführte. Sechs Hauptverdächtige werden nun wegen des Betriebs des illegalen Casinos ermittelt, während gegen alle anderen wegen ihrer Beteiligung an illegalem Glücksspiel ermittelt wird.

Nicht alle Fälle von illegalem Glücksspiel werden bei Großrazzien aufgedeckt. Dennoch werden immer mehr dieser illegalen Spielhöllen entdeckt, die oft in Hinterzimmern versteckt sind. Zwischen 2020 und 2022 gab es laut der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) insgesamt 1.480 solcher Fälle. Im Jahr 2021 gab es einen drastischen Anstieg der Fälle (plus 293,03 Prozent), während der Anstieg im Jahr 2022 geringer ausfiel (plus 7,39 Prozent). Die Daten für 2023 liegen derzeit noch nicht vor. In der betreffenden Kriminalstatistik sind Straftaten wie “Unerlaubte Veranstaltung eines Glücksspiels”, “Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel” und “Unerlaubte Veranstaltung einer Lotterie oder Ausspielung” aufgeführt. 

Ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen legalen und illegalen Geräten besteht darin, dass bei Letzteren keine eingebauten Schutzmaßnahmen für die Spieler vorhanden sind. Daher sind hier vor allem junge Spieler und solche mit problematischem Spielverhalten gefährdet.

LKA schätzt: Allein in NRW über 40.000 illegale Spielautomaten

Interessant ist, was ein Sprecher des LKA NRW erzählt. Demzufolge könnte man den Anstieg des illegalen Glücksspiels nämlich ab einem bestimmten Datum festmachen. Das ist aber nicht irgendein Datum, sondern eines, an dem strengere Regulierungsmaßnahmen in Kraft traten. „Die Feststellung von Besonderheiten oder Auffälligkeiten bei der Entwicklung des illegalen Glücksspiels ist eng mit dem Datum 11. November 2018 verknüpft.“ Genau an diesem Tag wurde eine neue Richtlinie für Spielautomaten gesetzt, die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zugelassen werden. „In der Folge kam es zu einer Überregulierung des Marktes, die von Spielenden nicht angenommen wurde“, so der LKA-Sprecher.

Das ist eine interessante Aussage. Denn auch im Online-Glücksspiel wird von Experten oft erklärt, dass die hohen Regulierungen Spielern mehr schaden als nutzen. Das liege schlicht und ergreifend darin begründet, dass durch die niedrige Attraktivität des legalen Angebots immer noch sehr viele Spieler am illegalen Markt zocken. 

Ebenso verhält es sich im stationären Glücksspiel. Die Polizei geht davon aus, dass es in NRW etwa 40.000 illegale Automaten gibt. Jedes dieser Geräte generiert im Jahr etwa 10.000 Euro Umsatz, von dem nach Schätzungen des LKA etwa 50 Prozent als Reinprofit verbleiben. Dies bedeutet, dass mit den illegalen Geräten erhebliche Gewinne erzielt werden können, wie ein Sprecher des LKA betont. „Hinzu kommen nicht gezahlte Steuern für diese Gewinne.“

Kokain und Automaten im Hinterzimmer entdeckt

Natürlich kann man getrost davon ausgehen, dass das große illegale Casino in Köln bei Weitem nicht das Einzige war, das erhebliche Gewinne erzielt hat. Auch kleinere, versteckte Spielhallen sind für die Betreiber rentabel, wie ein Fall im Oktober 2022 in Düsseldorf zeigt. In einem verborgenen Hinterzimmer einer Sportbar wurden elf illegale Spielautomaten entdeckt. Die Tür zu diesem Raum war hinter Getränkekästen versteckt. Allerdings hatte sich hier noch etwas mehr kriminelle Energie gebündelt. Denn neben den Automaten fanden die Beamten mit einem halben Kilogramm Kokain auch eine nicht gerade unerhebliche Menge Rauschgift.

Den Tipp erhielt die Polizei durch einen Hinweis des Ordnungsamtes. Im Kölner Fall waren es Zeugen, die sich bei der Polizei meldeten und entsprechende Hinweise gaben. Ohne solche Hinweise wäre es der Polizei wohl praktisch unmöglich, illegale Spielcasinos aufzudecken. „Die Feststellung illegaler Casinos ist auf unterschiedliche Weise denkbar“, sagt auch der LKA-Sprecher.

Pixelkram/stock.adobe.com

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