Polizisten neben Polizeiwagen

Behörden haben Probleme beim Kampf gegen das illegale Glücksspiel in NRW

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Veröffentlicht am
19. Jun 2024
von David

Es scheint einfach keine Besserung beim Kampf gegen das illegale Glücksspiel in Sicht zu sein. Schon seit längerem gehen Berichte ein, dass der Schwarzmarkt in Deutschland überhandnimmt. Aus den verschiedenen Bundesländern gehen besorgniserregende Meldungen ein. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern schienen nur die Spitze des Eisbergs zu sein. Mittlerweile gehen ebenfalls entsprechende Meldungen aus NRW ein. Doch damit nicht genug!

Aus einem internen Bericht des nordrhein-westfälischen LKA, über das die Rheinische Post berichtet, geht hervor, dass die Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden nicht entsprechend ausgebildet sind und es an finanziellen Mitteln fehlt, um das illegale Glücksspiel effektiv zu bekämpfen. Aber die Lage ist sogar noch dramatischer, als man glauben möchte. Den aus demselben Bericht geht ebenso hervor, dass dem Staat zum einen ein finanzieller Schaden in Millionenhöhe entsteht und das illegale Glücksspiel fest in der Hand von Personen liegt, die der Clankriminalität zuzuordnen sind.

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Den Behörden fehlen entscheidende Ressourcen

Die Lage sei dramatisch! So fehle es laut der Rheinischen Post an geschultem Personal im Wach- und Wechseldienst der Polizei sowie in der Kriminalpolizei und Kriminaltechnik. Es mangelt grundsätzlich an Geldzählmaschinen, Automatenauslesegeräten und Lagermöglichkeiten für beschlagnahmte Automaten. Die Polizeikräfte sind nicht ausreichend sensibilisiert, um im täglichen Einsatz manipulierte Geräte zu erkennen, und spezialisierte Fachdienststellen existieren nicht. „Die erforderliche technische Ausstattung ist nicht vorhanden“, heißt es laut der Strukturanalyse. Offenbar fehlen der Behörde zudem auch ganzheitliche Bekämpfungskonzepte.

Das Landesinnenministerium teilte ganz auf die alte politische Art mit, dass grundsätzlich alle Polizisten in NRW Fortbildungs- und Informationsmöglichkeiten zu diesem Thema haben. Das klingt ein wenig nach “Vielsagendem Nichts-Sagen”. Doch laut dem Ministerium gebe es mehrtägige Veranstaltungen.

Darüber hinaus werde derzeit an einem Schulungsvideo gearbeitet, und das LKA habe allen Kreispolizeibehörden entsprechende Handzettel zur Verfügung gestellt. Der sachgerechte Umgang mit beschlagnahmten Automaten stellt die Kreispolizeibehörden vor logistische Herausforderungen, betonte das Innenministerium ebenfalls. Im Grunde klingt das alles ein bisschen danach, als wäre man mit der Situation bei den Behörden heillos überfordert. Das wundert auch nicht, der legale Markt wird durch zu strenge Regulierung immer weiter zurückgedrängt. Das öffnet dem Schwarzmarkt Tür und Tor. Und einige deutsche Politiker arbeiten lieber daran, diesen noch stärker zu regulieren, statt die nötigen Schritte einzuleiten, um die Situation endlich unter Kontrolle zu bringen.

An illegalen Spielautomaten wird Geld bis zu 12-mal schneller verspielt

Der Abschlussbericht des LKA stellt abschließend fest, dass Vergehen mit Glücksspielautomaten nicht als Einzelstraftaten, sondern als strukturelle und organisierte Kriminalität einzustufen sind. Der Markt für manipulierte Geräte wird als äußerst attraktiv und lukrativ für die Betreiber bewertet. Pro illegalen Spielautomaten können monatliche Einnahmen von mehreren Tausend Euro erzielt werden. So hohe Einnahmen rufen sogar die internationale Glücksspielmafia auf den Plan.

Wie gefährlich illegales Glücksspiel für die Spieler ist, zeigte der Verein für Spielsucht in einem Experiment. Dabei wurde untersucht, wie lange es dauert, um an einem illegalen Automaten 3000 Euro zu verlieren. Das Ergebnis: knapp vier Stunden. An einem legalen Automaten hätte man dagegen mehr als 50 Stunden gebraucht, um diese Summe zu verspielen. 

Die tatsächlichen Einnahmen der Geräte lassen sich nur schätzen. Diese Schätzungen reichen allerdings von durchschnittlich 9.000 € bis 14.000 € im Monat pro Spielgerät. Der bisher höchste festgestellte Jahreseinwurf bei einem einzigen illegalen Automaten in NRW lag bei 423.000 €. Damit lässt sich selbst in einer Überschlagsrechnung schnell herausfinden, dass erstens dem Staat eine Menge Steuergelder entgehen und zweitens die Spieler an diesen Geräten regelrecht abgezockt werden.

NRWs Innenminister ist der Luxus der Clankriminellen “ein Dorn im Auge”

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) findet ganz klare Worte für das illegale Glücksspiel und die damit zusammenhängende Clankriminalität:

Dass kriminelle Clanmitglieder durch illegales Glücksspiel Steuern hinterziehen und sich so ihr Luxusleben finanzieren, ist mir ein Dorn im Auge… Unsere Sicherheitsbehörden vernetzen sich mehr und mehr, um entschieden dagegen vorzugehen. Gemeinsame Kontrollen von Steuerfahndung, Zoll, Kommune und Polizei sind effektiv und führen neben dem Aufdecken von Verstößen auch zu wichtigen Erkenntnissen über die verflochtenen Strukturen der Clankriminalität“, führt er dazu aus.[1]

Natürlich wäre es wünschenswerter, wenn ihm die Abzocke an den Bürgern ein Dorn im Auge wäre, statt der entgangenen Steuereinnahmen, aber zumindest lassen seine Aussagen hoffen, dass er sich für eine ordentliche Bekämpfung des illegalen Glücksspiels stark machen wird. Ein wichtiges Puzzlestück bei dieser Herkulesaufgabe wäre es, den legalen Markt weniger stark zu regulieren, um ihn konkurrenzfähig zum Schwarzmarkt zu machen. Ob sich Innenminister Reul auch dafür einsetzen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

B.Dpunkt/shutterstock.com
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