Veröffentlicht am
22. Mai 2024
von David
Nicht nur Deutschland hat ein starkes Problem mit dem illegalen Online-Glücksspielmarkt. Auch andere EU-Länder geben sich alle Mühe, die illegalen Anbieter endlich auszutrocknen. Ein höchst interessanter Fall hat sich nun auf der Ballermann-Insel Mallorca zugetragen. Dort wurde bei einer Razzia ein illegaler Glücksspielring aufgehoben. Die Betreiber: ein deutsches Auswandererpaar! Dabei soll das Ehepaar laut der spanischen Polizei ein “mobiles Casino” betrieben haben.
Dieses wurde von der Polizei jedoch letzten Freitag während eines Events in einem Luxus-Restaurant in Palma ausgeforscht und stillgelegt. Das hat die Polizei in einer Pressemeldung am Dienstag bekannt gegeben. Dem Ehepaar wird dabei seitens der Behörden der Vorwurf gemacht, illegales Glücksspiel betrieben zu haben. Ganz aus dem Hut gezaubert haben sich die Beamten diesen Vorwurf wohl nicht. Bei der Razzia am Freitagabend wurden laut der Pressemeldung nämlich mehrere Pokertische samt Spielkarten, Würfel und Roulettetische gefunden, mit insgesamt 1.300 Jetons. Diese wurden allesamt konfisziert und ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.
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Polizei ermittelt gegen 10 Personen
In der Pressemitteilung wurde ebenfalls bekannt gemacht, dass im Rahmen der Aktion gegen insgesamt zehn Personen ermittelt wird. Auch sollen 70 Beschäftigte aus dem Gastgewerbe überprüft werden. Laut dem Bericht vermutet die Polizei, dass es sich um ein illegales, mobiles Casino handelt, das ohne die erforderliche Genehmigung Spiele, Wettbewerbe und Wetten veranstaltete.
Um auf Mallorca Glücksspiel zu betreiben, muss man von den zuständigen Gremien der Inselregierung eine Erlaubnis erteilt werden – was in diesem Fall nicht geschehen war. Seit Mitte 2023 standen die beiden Betreiber unter Beobachtung der Polizei. Die Ermittlungen der Polizei führten zu der Schlussfolgerung, dass die Glücksspielaktivitäten der Beschuldigten ohne die erforderlichen Lizenzen durchgeführt wurden. Das deutsche Ehepaar soll in verschiedenen gastronomischen Einrichtungen der Insel tätig gewesen sein. Die Polizei prüft jetzt auch, ob sie ihr Geschäftsmodell auch in anderen Autonomen Gemeinschaften in Spanien betrieben haben.
Illegales Glücksspiel ist in Spanien kein Kavaliersdelikt!
Nach dem geltenden Gesetz auf den Balearen stellen Glücksspiele ohne behördliche Genehmigung eine schwere Straftat dar, die hohe Geldstrafen zur Folge haben kann. Die Durchführung solcher Spiele und Wetten wird mit Geldbußen zwischen 30.001 und 450.000 Euro bestraft. Auch Teilnehmer an solchen Veranstaltungen können mit Geldstrafen zwischen 3.001 und 30.000 Euro belegt werden. Damit sind die Gesetze deutlich strenger als in Deutschland, wo der amtierende Justizminister Dr. Marco Buschmann (FDP) sogar plant, den Glücksspielparagrafen aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, was auf breiten Widerstand stößt. Doch auch hierzulande geht es neben den Betreibern auch immer öfter den Spielern an den Kragen.
Das beschuldigte deutsche Ehepaar ist sich hingegen keiner Schuld bewusst, wie es gegenüber dem Mallorca Magazin sagt:
Unser ‘Casino’ bietet ausschließlich Motto-Partys an. Um Bargeld oder sonstige echte Einsätze wird niemals gespielt. Zu allen weiteren Vorwürfen wird sich unser Anwalt äußern.” [1]
Es wird interessant sein, ob die spanische Justiz diesen Aussagen Glauben schenkt, oder ob es die Beweislast als zu erdrückend betrachtet. Das Team von GambleBase bleibt natürlich für euch an dem Fall dran…
Quellenangaben
- https://www.mallorcamagazin.com/nachrichten/lokales/2024/05/21/122011/nach-polizei-razzia-bei-casino-event-behorden-werfen-deutschen-auf-mallorca-illegales-glucksspiel-vor.html
