Das Wort "Survey" umgeben von Diagrammen und Graphen

Diskussion um den Glücksspiel-Survey 2023 entfacht

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Veröffentlicht am
09. Mär 2024
von David

Wie jedes Jahr wurde vor Kurzem der neue Glücksspiel-Survey 2023 veröffentlicht. Der Glücksspiel-Survey 2023 wurde unter dem Titel “Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung” von dem Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) zusammen mit der Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen herausgegeben. Laut einer Pressemitteilung, die sich auf die 12.308 im Zeitraum vom 1. August bis zum 16. Oktober 2023 durchgeführten Interviews der repräsentativen Bevölkerungsumfrage bezieht, zeigt sich, dass das Verhalten im Bereich Glücksspiel und damit verbundene Problematiken in Deutschland gegenüber der Erhebung von 2021 weitestgehend unverändert geblieben sind.

„Der Glücksspiel-Survey 2023 soll dazu beigetragen, das Wissen über die Art und Intensität der Teilnahme am Glücksspiel und die damit in Zusammenhang stehenden Probleme weiter zu vertiefen. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Untersuchung können Maßnahmen des Spieler- und Jugendschutzes evaluiert und gegebenenfalls verbessert werden“, sagt der Projektleiter Dr. Jens Kalke vom ISD bei der Präsentation der Ergebnisse.

Ferner fokussierte sich der Glücksspiel-Survey 2023 auf die Untersuchung des sozialen Umfelds von Personen, die glücksspielbezogene Probleme aufweisen. Dr. Sven Buth, einer der Studienmitautoren des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), hebt hervor:

Glücksspielstörungen stellen nicht nur für die Betroffenen eine erhebliche Einschränkung der Lebensgestaltung und Lebensqualität dar. Auch das soziale Umfeld ist oftmals selbst erheblichen finanziellen, sozialen und gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt, die mit der Erkrankung der nahestehenden Person einhergehen. Insbesondere niedrigschwellige Beratungs- und Hilfeangebote sollten daher für diesen Personenkreis verstärkt entwickelt und implementiert werden.”

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Glücksspielsucht betrifft vor allem junge Männer

Interessant ist die demografische Verteilung der von problematischem Spielverhalten Betroffenen. So ist der überwiegende Teil jung und männlich. Besonders in der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren gibt es überdurchschnittlich viele männliche Betroffene. Das liegt wohl daran, dass junge Männer als deutlich risikobereiter gelten als gleichaltrige Frauen. Ebenso zeigt sich, dass Menschen mit Migrationshintergrund öfter von Glücksspielstörungen betroffen sind. Diese Erkenntnis stimmt mit früheren Studien sowohl in Deutschland als auch international überein und überrascht die Forschenden somit kaum.

Jedoch ist bemerkenswert, dass der Prozentsatz der 18- bis 25-Jährigen, die unter einer schweren Glücksspielstörung leiden, deutlich zugenommen hat. Gerhard Meyer von der Universität Bremen führt aus, dass die gegenwärtig signifikante Anzahl an Menschen, die an Spielsucht leiden, auf die stetige Verfügbarkeit und das kontinuierlich wachsende Angebot zurückzuführen ist. Seiner Ansicht nach habe auch die Legalisierung von Online-Glücksspielen und Sportwetten in den letzten Jahren in Deutschland zu dieser Entwicklung beigetragen.

“Je verfügbarer ein Glücksspiel ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Teile der Bevölkerung ein Suchtverhalten entwickeln, und das zeigt sich in diesen Zahlen”, erklärt Meyer dazu[1]

DAW und DSWV sind da gänzlich anderer Meinung und äußern Kritik

Heftiger Gegenwind gegen diese Ansichten kommt natürlich von der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW) sowie dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV). Zuerst hat sich Georg Stecker, Sprecher des Vorstandes der DAW, in einer ausführlichen Pressemitteilung dazu geäußert[2]:

Ein auf Fakten und wissenschaftlich validen Daten basierender Diskurs über das Spielverhalten in Deutschland ist für Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Verbände notwendig und wichtig. Aber leider wurde auch trotz massiver wissenschaftlicher Kritik das Befragungs-Design beibehalten und die begrenzte Aussagekraft der Befragung in der heutigen Ergebnis-Präsentation des aktuellen Surveys nicht kenntlich gemacht. Auch in der Neuauflage des Glücksspiel-Survey 2023 wurden die Fehler, die laut Experten keine Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung zulassen, fortgesetzt. Damit verfehlt leider auch der Survey 2023 sein Ziel, belastbare Rückschlüsse auf Aspekte von Glücksspielstörungen zu ziehen …
Der Survey bietet somit keine fundierte Entscheidungsgrundlage zur Bewertung und Anpassung gesetzlicher Regelungen! Dennoch bildeten ausschließlich die Inhalte des Vorgänger-Surveys 2021 die Datengrundlage für den sogenannten „Glücksspiel-Atlas 2023″. Dieses Vorgehen ist, insbesondere im Hinblick auf die für Ende 2026 geplante Evaluierung des Staatsvertrags, fahrlässig und gefährdet sachgerechte Entscheidungen, und dies in Zeiten eines grassierenden Schwarzmarktes!”

Der Vorstandssprecher Stecker bezieht sich dabei auf ein sehr präsentes Problem in Deutschland. Nämlich dem, dass der legale Markt stockt, wovon der illegale Markt profitiert. Erst kürzlich ergaben Ermittlungen der Polizei, dass manche Spieler bis zu 10.000 € pro Monat nur an einem Spielautomaten verlieren können.

Ähnlich harte Töne schlägt der DSWV in einer Pressemitteilung an. Dort wird kritisiert, dass ein Gutachten, welches seinerseits den Glücksspiel-Survey stark kritisierte, vollkommen ausgeblendet wird.

„Trotz der Kritik am vorherigen Survey 2021 ist es bemerkenswert, dass die Autoren nichts an ihrer Methodik geändert haben. Sie ignorieren weiterhin die Einwände anderer Wissenschaftler und geben nur unzureichende Auskünfte zu den Limitationen ihrer Studie”, erklärt der DSWV-Präsident Mathias Dahms in einer Presseerklärung.[3]

Der Sportwettenverband und sein Präsident beziehen sich darin auf ein Gutachten der Statistikerin Katharina Schüller. Dieses stellte die Aussagekraft der Studie stark in Zweifel. Daraufhin entbrannte eine Diskussion, in der die Autoren erst antworteten und daraufhin von der Gutachterin zu einer Zusammenarbeit eingeladen wurden, die jedoch niemals entstand.

Kritiker fordern eine gründliche Überprüfung der Methodik des Glücksspiel-Surveys

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) verlangt eine eingehende Prüfung der Umfragemethoden, um die Zuverlässigkeit der daraus gezogenen Schlüsse auf einer robusten wissenschaftlichen Basis zu gewährleisten. Der Verband fordert zudem die Offenlegung der Rohdaten, da die Transparenz in der Erfassung und Analyse der Daten für den wissenschaftlichen Austausch essenziell ist.

Im Survey 2023 wurde ein Rückgang in der Teilnahme an Sportwetten seit dem Jahr 2021 ersichtlich.
Der DSWV führt an, dass ein beträchtlicher Anteil der aktiven Wettteilnehmer mittlerweile auf dem Schwarzmarkt agiert, da die regulierten Angebote nicht attraktiv genug seien. Mit dieser Ansicht stehen die Verbände nicht allein. Zahlreiche Branchenvertreter, einige Politiker und sogar die Bild[4] haben mittlerweile eingesehen, dass der Schwarzmarkt nur mit einem attraktiven legalen Angebot bekämpft werden kann. Fragt sich, wann die Diskussionen um diesen Umstand endlich aufhören, und der Gesetzgeber versteht, dass das legale Angebot ebenso gestärkt, wie das illegale Angebot bekämpft werden muss.

Tierney/stock.adobe.com

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