Autor
Veröffentlicht am
20. Feb 2024
von David
Es ist kein Geheimnis, dass der Schwarzmarkt vor allem von Glücksspielverboten oder zu stark regulierten legalen Glücksspielmärkten profitiert. Die Erlaubnis des Online-Glücksspiels im Glücksspielstaatsvertrag von 2021 hatte sich deshalb dem Ziel verschrieben, den illegalen Markt zurückzudrängen und wenn möglich, aus Deutschland zu verbannen.
Das ist nun fast 3 Jahre her. Der Schwarzmarkt floriert jedoch nach wie vor! Schuld daran? Eine zu harte Regulierung betonen Branchenexperten und -vertreter stets. Die deutsche Politik handelt aber eher schleppend. Eine Zeit lang sah es so aus, als würde man das Problem angehen und verstehen. Aber gerade jüngste Ereignisse lassen daran wieder einmal stark zweifeln.
Nach einem recht guten Start ist der legale Glücksspielmarkt nämlich nun stark ins Stocken geraten. Die zuletzt stark gesunkenen Umsätze alarmieren indessen die Branche und Verbände. Kritisiert werden auch die schleppenden Genehmigungsverfahren der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Sowohl in Bezug auf Online-Spielhallen als auch auf einzelne Slots. Das ist auch nicht das erste Mal, dass sich die Behörde mit solchen Vorwürfen konfrontiert sieht. Die Behörde hingegen kontert und gab in ihrer Pressemitteilung bekannt, dass die Anbieter stärker kooperieren müssten. So müssten zahlreiche Erlaubnisanträge aufgrund mangelnder technischer Voraussetzungen abgelehnt werden.
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GGL sieht die Verantwortung für die Situation bei den Anbietern
Die Kritik an der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder kommt nicht von ungefähr. Seit Juli 2023 hat die GGL nur zwei neue Genehmigungen für virtuelles Automatenspiel erteilt. Im gesamten Jahr 2023 konnten lediglich drei Genehmigungen für Online-Sportwetten und seit knapp einem Jahr keine neuen Zulassungen für Online-Poker-Anbieter mehr vergeben werden.
Eine der Hauptursachen für den langsamen Fortschritt im Genehmigungsverfahren sind Hindernisse bei der Spieleprüfung. Um virtuelle Automatenspiele und damit ihre Anbieter zu genehmigen, benötigt die Glücksspielbehörde vollen Zugriff auf alle Spiele. Die Anbieter müssen eine funktionierende Testumgebung bereitstellen.
Hierbei gibt es immer wieder Probleme, berichtet die Behörde. Tatsächlich hat die Mehrheit der Antragsteller keine ordnungsgemäße Testumgebung bereitgestellt, was dazu geführt hat, dass die Behörde Anträge ablehnen musste. Weitere Ablehnungen sind zu erwarten. Die Behörde appelliert daher an die Antragsteller, von Anfang an Anträge einzureichen, die genehmigungsfähig sind. Damit das in Zukunft einfacher vonstattengeht, soll in diesem Jahr erneut ein Webinar angeboten werden.
Das ist nicht das erste Mal. Bereits im letzten Jahr hatte die Glücksspielbehörde aktive Genehmigungsinhaber und potenzielle Antragsteller zu einem digitalen Event eingeladen, um die Voraussetzungen für erfolgreiche Anträge zu erläutern. Insgesamt ist die Behörde optimistisch hinsichtlich des weiteren Verlaufs im Jahr 2024.
Der legale Markt verzeichnet starke Umsatzrückgänge
Während die Anzahl der legalen Online-Glücksspiel-Anbieter in den letzten 12 Monaten nur geringfügig gestiegen ist, verzeichnen diese einen deutlichen Rückgang ihrer Umsätze. Keine besonders förderliche Entwicklung, wenn das Ziel die Eindämmung des Schwarzmarktes ist. Aktuelle und Vergleichszahlen sind aus den kassenmäßigen Steuereinnahmen des Bundesministeriums für Finanzen ersichtlich.
Im Vergleich zum Jahr 2022 sind die Umsätze der Anbieter für Online-Sportwetten, Online-Poker und virtuelle Automatenspiele im Jahr 2023 spürbar gesunken. Dies lässt sich anhand der Steuerdaten präzise feststellen, da der prozentuale Steuersatz auf die Bruttospielerträge stabil ist. Die veröffentlichten Zahlen zeigen einen Umsatzrückgang der Online-Sportwetten-Anbieter um fast 5,2 %. Die Anbieter von Online-Poker verzeichnen einen Rückgang von 7,5 %. Besonders dramatisch ist der Rückgang beim virtuellen Automatenspiel. Die Bruttospielerträge des legalen Marktes sind hier um mehr als 38 % zurückgegangen.
Auch für diese Misere lässt sich die Begründung in den zu harten Regulierungen finden. So ist es im legalen Markt nicht möglich, eine Autoplay Funktion zu nutzen, wodurch jeder einzelne Spin mit einem Mausklick ausgeführt werden muss. Auch die Höchsteinsätze sind auf 1 € gedeckelt, was immer wieder als zu niedrig kritisiert wird.
Einziger Profiteur: Der Schwarzmarkt
Auch der Deutschen Online Casinoverband (DOCV) und der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) sehen den Grund für den Umsatzrückgang klar in der Regulierung. Es werde nicht weniger gespielt, sondern nur anderswo, und zwar bei illegalen Anbietern.
Diese Ansicht äußerten letzte Woche auf der Glücksspielmesse ICE London 2024 die Verbandspräsidenten Dr. Dirk Quermann und Mathias Dahms. Sie machten die Glücksspielbehörde für diese Entwicklung mitverantwortlich. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) wähle in jeder Regulierungsfrage grundsätzlich den restriktivsten Ansatz, anstatt vorhandene Spielräume zu nutzen.
Die regulatorischen Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags 2021 seien bereits streng genug. Den legalen Anbietern bleibe in Deutschland praktisch keine Wettbewerbsfähigkeit. Besonders im Bereich Sportwetten könne das legale Angebot in keiner Weise mit der illegalen Konkurrenz mithalten. Die GGL ist in dieser Frage naturgemäß vollkommen anderer Meinung.
So hieß es in der kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung: „Erlaubte Glücksspielanbieter profitieren von der neu geschaffenen Rechtssicherheit. Sie sollten sich daher nicht generell mit Akteuren des illegalen Glücksspielmarktes vergleichen.“. Zudem wurde betont, dass sich die Behörde mit den Anbietern im regen Austausch befindet. Ob das allerdings in Zukunft zu besseren Umsätzen und endlich einer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Schwarzmarkt führt, steht derzeit in den Sternen.
Cristian Lungu/shutterstock.com