Autor
Veröffentlicht am
05. Jun 2024
von David
Das Thema Lootboxen lässt in Deutschland schon lange die Wogen hochgehen. Die “virtuellen Schatzkisten”, wie sie auch genannt, werden häufig als Glücksspiel für Kinder bezeichnet. Tatsächlich liegt das nicht ganz fern, denn es gibt keine Altersbeschränkung für Lootboxen und sie sind in vielen großen Spielen wie FIFA gang und gäbe.
Dabei kaufen Kinder eben jene Schatzkisten – häufig mit ihrem Taschengeld – und wenn sie Glück haben, befindet sich darin ein hochwertiger Spieler für ihre Mannschaft. Häufig sind es jedoch weniger gute Spieler. Daher ist die Klassifizierung als Glücksspiel nicht allzu weit hergeholt.
Das wurde auch bereits von der GGL und Westlotto in verschiedenen Pressemeldungen so eingestuft. Diese Einstufung versuchte auch der grüne Abgeordnete Pascal Leddin im niedersächsischen Landtag zu erläutern. Das Problem dabei: wie bei den meisten tragenden Problemen unserer Gesellschaft hatten die hoch bezahlten Damen und Herren erst einmal keine Ahnung, wovon da überhaupt gesprochen wird…
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„Loot… was?“, fragen sich viele Abgeordnete…
„Von Lootboxen zu problematischem Glücksspiel? Jugendschutz und Suchtprävention konsequent umsetzen und simuliertes Glücksspiel regulieren“ lautet der Titel des Antrags, den der engagierte grüne Landtagsabgeordnete eingebracht hat. „Loot… was?“ war die fragende Antwort, die er von vielen anderen Abgeordneten erhielt.<ref>https://taz.de/In-Game-Kaeufe-und-Lootboxen/!6010173/<ref>
Lootboxen, wie nach Leddin noch vier weitere Redner erläutern, sind virtuelle Schatzkisten in Computerspielen. Man kann sie erwerben, ohne genau zu wissen, was sich darin befindet: tolle neue Waffen, Ausrüstungsgegenstände oder Spieler, magische Fähigkeiten oder Kräfte, manchmal auch einfach nur ein neues Aussehen der eigenen Spielfigur (sogenannte „Skins“).
Bezahlt wird in Punkten oder Fantasiewährungen wie Robux, Minecoin, V-Bucks, Gold oder Edelsteine. Diese kann man entweder erspielen oder – was viele Jugendliche weit häufiger tun – mit echtem Geld kaufen.
So manchem Abgeordneten geht ein Lichtlein auf
Das ist vermutlich der zweite Grund für das große Getuschel im Landtag: Sobald die meisten Abgeordneten einen roten Faden in dem seltsamen Gamer-Jargon gefunden haben, erinnert sich plötzlich fast jeder an Geschichten von den eigenen Kindern, Nichten, Neffen oder Enkeln, die ihr Taschengeld geplündert oder Geburtstags- und Konfirmationsgelder ausgegeben haben. Oft sorgten sie auch für horrende Kreditkarten- oder Handyrechnungen bei ihren Eltern, wenn diese leichtsinnig genug waren, diese Zahlungsmethode zu hinterlegen.
Das Problem liegt darin, dass mit diesen Fantasiewährungen die tatsächlichen Kosten schnell aus dem Blick geraten und sich viele kleine Beträge rasch zu erheblichen Summen addieren können.
Lootboxen sind mittlerweile ein Milliardengeschäft
Die großen Profiteure: die Spielkonzerne! Denn mittlerweile machen Lootboxen rund die Hälfte ihres Umsatzes aus. Von Skrupel keine Spur! Der niedersächsische Antrag will jedoch nicht alle In-Game-Käufe verbieten – das wäre für den Landtag wohl ein zu großes Unterfangen.
Lootboxen stellen jedoch ein zusätzliches Problem dar, das Leddin mit dem Begriff „Online-Casino“ beschreibt. Die gesamte Aufmachung – Animationen, Sound, das Wechselspiel aus fieberhafter Hoffnung und bitterer Enttäuschung – erinnert stark an Glücksspielautomaten. Kinder und Jugendliche könnten ebenso gut vor einen Spielautomaten gesetzt werden, meint er.
Die Regulierung von Glücksspiel ist in Deutschland Ländersache. Der Haken dabei: Lootboxen fallen derzeit nicht unter die Definition des Glücksspielgesetzes. Darauf weist der SPD-Abgeordnete Dennis True hin. Das Glücksspielgesetz erfordert im Wesentlichen drei Kriterien: Man setzt Geld ein, man gewinnt Geld, und die Entscheidung über Gewinn und Verlust hängt ganz oder überwiegend vom Zufall ab.
Andere Länder haben Lootboxen ebenfalls bereits ins Visier genommen
Lootboxen sind in vielen Ländern bereits in die Kritik geraten. In Österreich wurden bereits Zivilklagen gegen Spielehersteller wie Sony erfolgreich geführt. Dort wurden die Konzerne auch zu hohen Schadenersatzforderungen verurteilt. Ob sich ähnliche Fälle auch in Deutschland ergeben, ist derzeit fraglich. Hier wird deutlich mehr darüber diskutiert, wer jetzt eigentlich zuständig ist, statt einfach zu handeln.