Collage der Hauptdarsteller Frederick Lau, Oliver Masucci und Antje Traue im Film "Spielmacher"

Spielmacher – Film 2018

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Veröffentlicht am
03. Mai 2022
von David

Ex-Häftling Ivo versucht, nach einer Welt voller Wettbetrug und Spielmanipulation, endlich ein sauberes Leben zu führen. Das jedoch gestaltet sich deutlich schwieriger als gedacht, weshalb er zwischen den beiden Welten hin und her gerissen wird. Darum geht es in Timon Modersohns Film Spielmacher von 2018Das Drama ist angesiedelt irgendwo zwischen einer Beobachtung der Persönlichkeit Ivos und dessen Problemen und einer Studie über die Hintergründe der Sportwettenmafia, die schnell internationale Kreise zieht.

Von der Deutschen Film- und Medienbewertung gab es dafür das Prädikat “Wertvoll” verliehen. Spielmacher ist insgesamt durchaus gut inszeniert und spannend gemacht, am Ende wirst du jedoch das Gefühl bekommen, dass der Film hinter seinen Ambitionen zurückbleibt.

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Fakten im Schnelldurchlauf

Erscheinungsdatum: 12. April 2018

Laufzeit: 99 Minuten

Originalsprache: Deutsch

Regie: Timon Modersohn

Drehbuch: Christian Brecht, Timon Modersohn

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Stars: Frederick Lau, Oliver Masucci, Antje Traue, Anton Weil, Natalia Avelon

IMDb-Bewertung: 6.0/10

6/10

Spielmacher: Der schiefgegangene Neustart

SPIELMACHER - Trailer #2 Deutsch HD German (2018)
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Ivo (Frederick Lau), seines Zeichens ehemaliger Fußballer, kommt gerade aus dem Gefängnis. Dort hat er eine Haftstrafe wegen Spielmanipulation verbüßt, doch mit kriminellen Machenschaften will er jetzt nichts mehr am Hut haben. Der Neustart gelingt jedoch schwer, als Ex-Straftäter hat er es nicht leicht. Um trotzdem an Geld zu kommen, versucht er es mit Fußballwetten – denn schließlich kennt er sich in der Sportart bestens aus. Selbst spielen kann er aufgrund einer Verletzung leider nicht mehr.

– Achtung: Es folgen zahlreiche Spoiler, die praktisch den gesamten Film vorwegnehmen. Wenn du die Spannung aufrechterhalten möchtest, solltest du diesen Abschnitt komplett überspringen.

Ivo begibt sich also in eine Spielothek, wo er jedoch schnell wieder in alte Muster zurückfällt und eine große Wette verliert. Das ruft Dejan (Oliver Masucci) auf den Plan, von Beruf Gangsterboss. Um seine Spielschulden zu bezahlen, soll Ivo versuchen, Fußballspiele in den unteren Ligen der Bundesliga zu manipulieren, um die Wettergebnisse für Dejans Geldgeber zu verbessern. Widerwillig lenkt Ivo ein, da ihm keine andere Wahl bleibt.

Auf seinem alten Fußballplatz lernt Ivo währenddessen seinen ehemaligen Trainer Hermann (Paul Faßnacht) und den Nachwuchsspieler Lukas (Mateo Wansing Lorrio) kennen. Außerdem schaut ihm dort seine Mutter Vera (Antje Traue) beim Fußball zu. Kurzerhand wird Ivo für Lukas zu einer Art Mentor und zweiter Vater, während Ivo gleichzeitig der Mutter von Lukas näherkommt. Dies bringt ihn in eine schwierige Lage: Einerseits lockt das neue, saubere Leben mit Lukas und Vera, das sich Ivo gewünscht hat. Andererseits sind da noch die Spielschulden und Dejan, der ihm im Nacken sitzt.

Jener Dejan wendet sich schließlich auch an Lukas und will ihn in seine Machenschaften mit reinziehen. Ivo möchte das verhindern und redet Lukas ins Gewissen und bittet ihn, das folgende Spiel seiner Mannschaft nicht zu manipulieren und stattdessen zu gewinnen. Dejan ist zwar außer sich, aber dafür ist es zu spät, denn die chinesische Wettmafia, die Dejan finanzierte, macht kurzen Prozess mit ihm – und was mit Ivos gewonnenem Geld aus diesem Geschäft passiert, erfährst du, wenn du dir Spielmacher selbst anschaust.

Schauspielerinnen und Schauspieler

Frederick Lau und Oliver Masucci beim Fußballspiel im Stadion

Für Spielmacher konnten nicht die wirklichen Größen der deutschen Schauspielkunst gewonnen werden, aber gerade das kann einem Film durch talentierte kleinere Schauspielerinnen und Schauspieler manchmal guttun. Immerhin beim Hauptdarsteller hatte Timon Modersohn Glück, denn Frederick Lau war nach eigenen Aussagen von Anfang an sein Wunschkandidat gewesen.

Du wirst den Mitwerkenden schnell anmerken, dass sie durchaus engagiert bei der Sache sind. Besonders Frederick Lau und Antagonist Oliver Masucci stechen heraus. Etwas blass bleibt Antje Traue: Eigentlich hat sie als “Anker” von Ivo in der realen Welt durchaus eine wichtige Rolle inne, oft ist sie aber nur Stichwortgeberin, um die Handlung voranzutreiben. Das liegt nicht an ihren Leistungen als Schauspielerin, sondern an dem in dieser Beziehung etwas dünnen Drehbuch, das es ihr schwermacht, mehr aus diesem Charakter herauszuholen.

Wo wurde Spielmacher gedreht?

Teure Sets kamen kaum zum Einsatz, Spielmacher wurde praktisch immer direkt vor Ort gedreht. Da es für einen Film, der sich im Kern um Fußball dreht, dafür wohl keinen besseren Ort gibt als das Ruhrgebiet, sind die Filmemacher auch direkt dorthin gereist. Sie haben dafür Städte wie Dortmund, Essen, Oberhausen, Duisburg und Leverkusen besucht.

Außenansicht des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund

Als die beiden Hauptdarsteller beispielsweise den WM-Pokal betrachten, passiert das im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund, wo eine kurze Drehgenehmigung eingeholt werden konnte. Weitere Szenen wurden in Hamburg gedreht, wenngleich der Großteil des Films nicht aus Westdeutschland herauskommt – und das ist auch ganz gut so.

Große Sets und gewaltige Kulissen darfst du nicht erwarten, aber das stört in diesem Fall überhaupt nicht – im Gegenteil. Da alles bodenständig bleiben soll, wären zu abstruse Entwicklungen in der Handlung fehl am Platz. Stattdessen werden Areale gefilmt, die du problemlos jeden Tag irgendwo in den Straßen der genannten Städte sehen kannst. Das gibt Spielmacher ein angenehm regionales Flair, das die Story gut hier vor Ort verankert. Die immer im Hintergrund agierenden Chinesen werden zwar erwähnt, aber aus ihrem Schatten heraus treten sie nie.

Erfolg an den Kinokassen

Über Budget und die Einnahmen von Spielmacher ist leider nichts bekannt. Da nur vor Ort gedreht wurde, keine großen Effekte zu sehen sind und die Kulissen nicht groß aufgebaut werden mussten, würde uns ein hohes Budget überraschen – und auch die Schauspieler sind nicht unbedingt die erste Riege der Darstellerinnen und Darsteller in Deutschland. Da es doch eher ein kleiner Film ist, der nicht unbedingt die großen Zuschauerzahlen anlockt, ist auch ein hoher Gewinn an den Kinokassen eher ausgeschlossen. Inklusive Streaming dürfte Spielmacher seine Kosten aber durchaus eingespielt haben.

Wahr oder nicht?

An Spielmacher ist nichts wahr: Der Film basiert nicht auf wahren Ereignissen und ist von vorne bis hinten frei erfunden. Das heißt natürlich nicht, dass er keinen wahren Kern haben kann. Die Geschehnisse sind durchaus alle in dieser Art denkbar, und dass im Sport manipuliert wird, sobald es auch nur ein wenig Geld zu gewinnen gibt, dürfte ein offenes Geheimnis sein.

Lohnt sich Spielmacher?

Auf IMDb steht Spielmacher mit einer Note von 6,0 aus 10 Punkten bei etwa 700 abgegebenen Bewertungen da. Die Zuschauer sind also der Meinung, dass es sich zwar um einen passablen Film handelt, aber am Ende reicht es eben auch nicht für Qualität leicht über dem Durchschnitt.

Es gelingt Spielmacher ausgesprochen gut, die Spannung aufrechtzuerhalten. Der Film nimmt sich natürlich ruhige Minuten, aber im Allgemeinen geht es flott voran über die fast 100 Minuten Laufzeit. Große Logiklöcher gibt es in der Geschichte nicht, die Taten von Ivo – und generell allen Charakteren im Film – sind gut nachzuvollziehen. Da es sich um die erste Regiearbeit von Timon Modersohn handelt, können wir allein dafür schon ein Lob aussprechen, denn vom anfänglichen Drehbuch bis zum fertigen Film zu gehen, ist ein steiniger Weg.

Wo Spielmacher jedoch ein wenig abfällt, ist der Grad der Ambitionen. Hier hätte eine recht große Geschichte über Sportwetten, Betrug, Gut und Böse, Licht und Schatten erzählt werden können. Das gelingt weitgehend auch gut, das Hin und Her von Ivo zwischen seiner alten und der neuen Welt steht deutlich im Vordergrund – und sogar das Filmplakat stellt dies gut dar.

Frederick Lau nachdenklich in seiner Wohnung im Film "Spielmacher"

Irgendwann beginnt diese Geschichte jedoch, in den Hintergrund zu treten, und stattdessen bekommen wir sozusagen Hausmannskost serviert: Betrügereien, ein junger Spieler, den es zu retten gilt, Ivo als Held, am Ende winkt ein weitgehendes Happy End. Das erinnert dann etwas zu sehr an eine Folge Tatort, denn auch dort hätte eine Story dieser Art wunderbar hingepasst. Hier hätten Fragen aufgeworfen werden können, vielleicht zwischen den Vor- und Nachteilen der beiden Welten, zwischen denen Ivo pendelt, es hätten große Diskussionen angestoßen werden können – aber am Ende muss eben “nur” der Nachwuchsspieler davor bewahrt werden, den gleichen Fehler wie Ivo zu begehen.

Wie bereits gesagt: Für das, was er sein will, ist Spielmacher gut gelungen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird die Handlung etwas vorhersehbar und wir können schon weit im Voraus ahnen, was am Ende passieren wird. Akzeptiert man das, wird man über die Länge des Films gut unterhalten. Beim Anschauen könntest du aber das Gefühl bekommen, dass hier wesentlich mehr Stoff für etwas deutlich Größeres vorhanden gewesen wäre. Das ist dann umso ärgerlicher, da gerade dieses verpasste Potenzial dann einen Reiz entwickelt.

Von daher gilt: Die anfangs erwähnte IMDb-Wertung geht völlig in Ordnung. Dich erwartet ein leicht überdurchschnittlicher Film, dessen Kritik wir damit beenden, Timon Modersohn nächstes Mal etwas mehr Mut zu höheren Ambitionen zu wünschen.

Wie viel Glücksspiel steckt im Spielmacher?

Frederick Lau nachdenklich mit einem Geldbündel in einer Sportbar

Du bekommst eine Spielothek von innen zu sehen, wirkliche Bilder von der Action an Automaten & Co. gibt es aber nicht. Stattdessen liegt der Fokus auf Sportwetten, die natürlich der Antreiber hinter dem gesamten Film sind: Ohne sie und den damit verbundenen Traum vom Geld gäbe es auch keinen Film. In die Thematik eingeführt wirst du als Zuschauer aber nicht. Die gewonnenen und verlorenen Wetten sind eher ein Instrument, um die Story voranzutreiben und Ivo einen Grund zu geben, zu handeln oder auch nicht zu handeln. Der Fokus auf den Glücksspielaspekt bleibt also aus, der Blick hinter die Kulissen ist aber dennoch interessant.

Wo kann ich Spielmacher anschauen?

Auf DVD und Blu-ray scheint der Film dauerhaft ausverkauft zu sein. Du findest ihn vielleicht gebraucht auf den üblichen Börsen im Internet, aber als Neuware wird es schwer werden.

Viel einfacher geht es via Streaming. Dort stellen dir in Deutschland unzählige Anbieter wie Amazon, Apple TV, Google Play und Microsoft den Film zur Verfügung. Außerdem kommen noch der Sky Store, Rakuten TV, freenet Video und MagentaTV in Frage. Kleinere Anbieter sind ebenfalls mit von der Partie, darunter maxdome, CHILI, videociety, Cineplex Home und Pantaflix. Die Preise rangieren je nach Version zwischen 3,99 Euro für Mietpreise der SD-Version bis zu 9,99 Euro für Kaufversionen in HD. Die Laufzeit ist überall identisch, geschnitten ist der Film ab 12 Jahren bei keinem Anbieter.

Fazit: Spiel gemacht, aber nur teilweise gewonnen

Zum Spielmacher gibt es zwei Seiten: Die Geschichte in und um Ivo ist spannend erzählt, nachvollziehbar, und Frederick Lau gibt der Figur die notwendige Nahbarkeit: Man kann sich gut vorstellen, dass ein Mann wie Ivo wirklich existiert, die Probleme verstehst du als Zuschauer sofort. In diesen Teilen funktioniert der Film sehr gut. Die größere Sache im Hintergrund – Spielbetrug, Wettmafia, die Frage nach Gut und Böse (und ob Gut und Böse bei Sportwettenbetrug überhaupt existiert) – bleibt jedoch immer ein wenig flach und blass. Suchst du einfach “nur” gute Unterhaltung für einen angenehmen Abend vor dem Fernseher, ist Spielmacher einen Stream aber absolut wert.

Lucas Kaufmann/commons.wikimedia.org/wiki/File:Deutsches_Fu%C3%9Fballmuseum_Dortmund.jpg
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